FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch eine weitere Empfehlung hat den Papieren von 1&1 Drillisch am Donnerstag nicht zu einer Erholung verholfen. Mit 21,82 Euro orientierten sich die Aktien des Mobilfunkunternehmens eher wieder in Richtung des Fünfeinhalbjahrestiefs vom August bei 21,16 Euro.

Die Firma gab am Mittwochabend bekannt, zwei Frequenzblöcke vom Konkurrenten Telefónica zu mieten. Telefónica bestätigte einen entsprechenden Vertrag. Über die finanziellen Konditionen wurden keine Angaben gemacht. "Die Anleger bleiben weiter ängstlich wegen hoher Investitionen in den Netzausbau", erklärte ein Börsianer.

Dabei empfahl Analyst Stéphane Beyazian vom Investmenthaus Mainfirst die Papiere mit einem Kursziel von 28 Euro zum Kauf. Er hält das Verhältnis zwischen Chancen und Risiken auf aktuellem Niveau für attraktiv. Ein positiver Ausgang der Verhandlungen mit Vodafone und Telefonica oder aber ein günstiger dritter Schiedsspruch gegen höhere Großhandelspreise des Wettbewerbers Telefonica Deutschland seien wahrscheinlich, so der Experte. Zudem rechnet er mit einer maßvollen Strategie beim eigenen Netzaufbau.

Erst am Dienstag hatte das Bankhaus Lampe Drillisch-Papiere auf seine Empfehlungsliste gesetzt. Die Anleger hängten die Risiken aus dem Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes zu hoch, hatte es geheißen. Die Lampe-Experten rechnen mit einem schnellen Netzausbau, so dass die Kunden wohl rascher als gedacht aus den angemieteten Netzen wechseln können. Mittelfristig werde der eigene Netzbetrieb die Profitabilität steigern. Das Lampe-Kursziel liegt bei 39 Euro./ag/fba