FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank hat ihre Kaufempfehlungen für United Internet und die Tochter 1&1 Drillisch kassiert. Erst 2019 erwartet sich Analystin Heike Pauls laut einer am Mittwoch vorliegenden Studie wieder mehr von beiden Unternehmen. Bis dahin dürfte es noch bessere Chancen zum Einstieg geben.

In der Tochter 1&1 Drillisch ist das Telekommunikationsgeschäft für Privatkunden des Konzerns gebündelt. Deren neues Flaggschiffangebot, ein Vertrag mit 3GB monatlichem Datenvolumen zu 8,99 Euro, stehe jetzt im unerwarteten Gegenwind durch eine Preisattacke des Konkurrenten Telefonica Deutschland und dessen Billigmarke Blau. Pauls rechnet daher damit, dass Drillisch das angepeilte Ziel beim Neukundenwachstum im Gesamtjahr um etwa 15 Prozent verfehlen wird.

Zudem seien weitere Verteidigungsmaßnahmen in der Preispolitik nicht ausgeschlossen - schon jetzt hat Pauls Bauchschmerzen beim Bündel-Angebotsrabatt für Samsungs Galaxy S9. United Internet hat das Geschäft mit subventionierten Endgeräten bei seinen Marken zuletzt deutlich ausgebaut.

Höherer Wettbewerbsdruck dämpfe auch das Ausschüttungspotenzial an die Aktionäre von 1&1 Drillisch, so Pauls weiter. Sie kalkuliert folglich mit Dividenden von 1,70 und 1,90 Euro für das laufende Jahr und 2019 und liegt damit klar unter dem Marktkonsens.

Für United Internet werde 1&1 Drillisch so zur Bremse, führte die Expertin aus. Der Aktie traut sie nun nur noch 58 Euro zu, Drillisch-Papieren 60 Euro. Am Mittwochmittag lagen sie mit 7,9 Prozent im Minus bei 52,70 Euro, United kosteten mit 52 Euro 5,3 Prozent weniger als am Vortag.

Mit der Einstufung "Hold" gehen die Analysten der Commerzbank davon aus, dass die Aktie eine Gesamtrendite von mehr als 0, aber weniger als 20 Prozent impliziert. Das Kursziel bezieht sich auf einen Zeitraum von zwölf Monaten./ag/men

Analysierendes Institut Commerzbank.