"Wir wollen Umsatz und Ergebnis auf Vorjahresniveau halten", sagte Firmenchef Ralph Dommermuth am Donnerstag bei der Vorstellung der Jahresbilanz. "Ich kann noch nicht sagen, ob letztlich der Mehrbedarf in Zeiten von Home-Office die Ausfälle mehr als wettmacht, die entstehen, weil manche Firmen oder Privatleute nun Neubestellungen aussetzen oder ihre Rechnungen nicht mehr begleichen können. Zudem gibt es durch die Flatrates kaum Mehreinnahmen, wenn Menschen mehr surfen oder telefonieren."

Das im MDax notierte Unternehmen (GMX, Web.de, Versatel) hatte seine Erlöse vergangenes Jahr um 1,8 Prozent auf rund 5,2 Milliarden Euro erhöht und das Betriebsergebnis (Ebitda) um 5,4 Prozent auf knapp 1,27 Milliarden. Nun will United Internet die Dividende auf 50 Cent je Aktie von zuletzt lediglich fünf Cent steigern.

Die Mobilfunktochter Drillisch bleibt hingegen bei einer Ausschüttung von fünf Cent je Aktie. "Wir müssen unser Geld zusammenhalten, bis wir einen Überblick haben, wie viel genau für den 5G-Netzausbau fällig wird", sagte Dommermuth, der auch Drillisch vorsteht. Drillisch, bekannt für Marken wie Yourphone und Smartmobil.de, hatte im vergangenen Jahr bei der 5G-Frequenzversteigerung erstmals mitgeboten und will sich nun neben der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland als vierter Netzanbieter etablieren. Bisher ist allerdings kaum etwas passiert, da sich die Verhandlungen über die Netzmitnutzung (National Roaming) laut Dommermuth in die Länge ziehen: "Unsere Gesprächspartner haben es nicht eilig."

1&1 Drillisch steigerte im vergangenen Jahr die Zahl der Kundenverträge um 790.000 auf 14,3 Millionen. "Unser Geschäft ist stabil", sagte Dommermuth mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie. Im ersten Quartal habe man 100.000 Neukunden gewonnen. Im zweiten Quartal dürften es mehr werden, da es in der Krise weniger Kündigungen gebe.