ST. PAUL (awp international) - Ein schwächeres Geschäft im Ausland hat dem US-Mischkonzern 3M im zweiten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang eingebrockt. Hinzu kamen Kosten für den Konzernumbau und den Ausstieg aus dem Venezuela-Geschäft. An den bereits im April gekappten Zielen für das Gesamtjahr hält das Management fest.

Der Umsatz sank im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich um 2,6 Prozent auf 8,2 Milliarden US-Dollar. Währungsbereinigt und auf vergleichbarer Basis lag der Rückgang bei 0,9 Prozent, wie der Hersteller von Scotch-Klebeband und Post-it-Stickern am Donnerstag in St. Paul (US-Bundesstaat Minnesota) mitteilte. Damit schnitt das Unternehmen besser ab als von Analysten erwartet. Während der Mischkonzern im Heimatland mehr umsetzen konnte, gingen die Erlöse im Auslandsgeschäft und vor allem in Europa zurück.

Das um verschiedene Sondereffekte wie Kosten für den Konzernumbau bereinigte Ergebnis je Aktie sank um mehr als ein Viertel auf 2,20 Dollar. Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von 1,1 Milliarden Dollar - ein Rückgang von 40 Prozent. Der Konzern ist vor allem bekannt für seine klebenden Post-it-Notizzettel, bietet aber von Reinigungsmitteln und Klebstoffen bis hin zu medizinischen Artikeln eine Vielzahl von Produkten für Verbraucher und Industrie.

Die Geschäftsentwicklung sei angesichts des anhaltend schleppenden Wachstums in wichtigen Endmärkten stark gewesen, da der Konzern die Kosten effektiv gesteuert und den Barmittelzufluss verbessert habe, sagte Unternehmenschef Mike Roman. Künftig werde sich das Unternehmen weiterhin darauf konzentrieren, operative Verbesserungen voranzutreiben, in die Zukunft zu investieren und für Kunden und Aktionäre zu liefern.

Aufgrund der schwächeren Entwicklung hatte 3M bereits im April ein Sparprogramm angekündigt, bei dem etwa 2000 Stellen weltweit wegfallen sollen. Dadurch will das Management jährlich bis zu 250 Millionen Dollar vor Steuern einsparen, davon 100 Millionen im laufenden Jahr.

Für 2019 rechnet 3M beim bereinigten Ergebnis je Aktie mit 9,25 bis 9,75 Dollar. Beim Umsatz erwartet das Management einen Rückgang von einem Prozent bis einen Anstieg von 2 Prozent./mne/stw/jha/