(neu: aktueller Kurs, mehr Hintergrund, Analystenstimme)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Ein Pressebericht über einen möglichen Einstieg eines Finanzinvestors bei der Aareal Bank hat am Montag die Papiere des Immobilienfinanzierers weniger stark belastet als den Gesamtmarkt. Am späten Vormittag büßten sie 0,77 Prozent auf 29,54 Euro ein, während der MDax der mittelgroßen Börsenwerte unter den Sorgen um eine Ausbreitung des Coronavirus litt und um mehr als 2 Prozent absackte.

Laut einem Bericht im "Handelsblatt" knöpft sich der aktivistische Investor Petrus Advisers nach seinem Ausstieg bei der Comdirect Bank mit der Aareal Bank das nächste deutsche Finanzinstitut vor. Petrus sei eingestiegen und dränge in Gesprächen mit dem Management auf Veränderungen, berichtete das Blatt unter Berufung auf Finanzkreise.

Händlern zufolge könnte der Finanzinvestor gemeinsame Sache machen mit dem Hedgefonds Teleios Capital Partners. Bereits Ende September des vergangenen Jahres hatten am Markt Gerüchte die Runde gemacht, dass Teleios Capital Druck auf die Aareal Bank ausübe und vom Management fordere, einen Verkauf der IT-Dienstleistungstochter Aareon auszuloten. Die Aareal-Bank-Aktien hatten darauf positiv regiert, später aber wieder an Wert eingebüßt, als klar wurde, dass die Bank die Mehrheit an der IT-Tochter behalten wolle. Insofern sei die Sache nicht neu, sagte dazu am Montag der Händler.

Höhere Rückstellungen für faule Immobiliendarlehen hatten zudem die Gewinnpläne der Bank getrübt und in der Folge auch den Aareal-Aktienkurs belastet, sodass die Kursgewinne Mitte November mit im Tief 26,14 Euro rasch wieder aufgezehrt waren. Doch der Kurs erholte sich schnell. Im Januar ging es zunächst bis auf fast 32 Euro nach oben. Anschließend tendierten die Papiere um die 30-Euro-Marke seitwärts.

Commerzbank-Analyst Michael Dunst verwies in einer aktuellen Studie auf Aussagen des Aareal-Bank-Managements, wonach sich die Tochter Aareon allmählich zu einem Software-Unternehmen innerhalb der europäischen Immobilienbranche entwickeln und in ihrem Wert unabhängiger werden soll.

Dies würde laut Dunst eine stärkere Trennung zwischen Aareon und dem Aareal-Bank-Konzern bedeuten und implizieren, dass das Management mittelfristig offen für einen Verkauf von Aareon sein könnte. Vorerst dürfte aber erst einmal die weitere Kontrolle angestrebt werden und somit nur ein strategischer Investor akzeptiert werden, der sich mit bis zu 30 Prozent beteiligt, glaubt Dunst. Er blieb bei seinem "Hold"-Votum und liegt mit seinem Kursziel von 28 Euro etwas unter dem aktuellen Kurs./ajx/la/fba

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