Zürich (awp) - Die Aktien von ABB haben nach einer noch positiven Eröffnung am Donnerstagmorgen schnell ins Minus gedreht. Der Industriekonzern hat im vierten Quartal etwas mehr Aufträge an Land gezogen als erwartet und auch der Umsatz lag leicht über den Schätzungen der Analysten. Im Ausblick für das laufende Jahr bleibt das Management relativ vorsichtig und weist auf die zunehmenden geopolitischen Unsicherheiten in verschiedenen Teilen der Welt hin.

Nach einer noch positiven Eröffnung drehten die ABB-Aktien im frühen Handel rasch ins Minus und bauten die Abgaben seither kontinuierlich aus. Um 9.45 Uhr notieren die Titel 1,2 Prozent tiefer auf 20,01 Franken, derweil der Gesamtmarkt gemessen am SMI 0,2 Prozent verliert. Der bisherige Tagestiefkurs der ABB-Aktien lag bei 19.84 Franken

Am Markt kann man sich den relativ starken Kursverlust nicht wirklich erklären. Händler sehen nach den zuletzt erreichten Markt-Höchstständen allenfalls generell eine gewisse Zurückhaltung.

Das ABB-Ergebnis für das vierte Quartal stösst bei den meisten Analysten durchaus auf Wohlwollen. Sowohl Umsatz wie auch Auftragseingang lagen über den - allerdings nicht allzu hohen - Erwartungen, so der Tenor. Das Ergebnis unterstreiche die gute Nachfragesituation im Bereich der Industrieaktivitäten, heisst es beispielsweise bei Vontobel.

Im Rahmen der Erwartungen liegt die auf 80 Rappen erhöhte Dividende.

Für gewisse Stirnfalten sorgt der eher zurückhaltende Ausblick. ABB gebe sich aufgrund der makroökonomischen Unsicherheiten weiterhin vorsichtig, schreibt beispielsweise die ZKB. Jeffries hebt diesbezüglich vor allem Europa hervor.

Am kritischsten äussert sich Morgan Stanley. Der erste Eindruck sei weder bezüglich des Ergebnisses im vierten Quartal noch mit Blick auf das Strategie-Update sehr positiv. Für die amerikanischen Experten erscheinen zum Beispiel die neu gesetzten Ziele für die vier Divisionen "nicht genug ambitioniert".

gab/pre