ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Industriekonzern ABB hat im zweiten Quartal 2018 den Auftragseingang klar gesteigert. Der anziehende Bestellungseingang schlägt aber wie bereits im ersten Quartal noch kaum auf die Umsatzentwicklung durch; dieser ist erneut nur sehr moderat gewachsen. Die operative Marge sowie der Nettogewinn verbesserten sich dagegen dank Einsparungen deutlich. Die Aktie konnte von den Nachrichten profitieren und stieg zu Handelsbeginn in Zürich um 4,6 Prozent.

Der Umsatz legte um 5 Prozent auf 8,89 Milliarden US-Dollar zu. Ohne Konsolidierungs- und Währungseffekte ergibt sich noch ein organisches Plus von 1 Prozent, wie ABB am Donnerstag in Zürich mitteilte. Das Wachstum hat damit gegenüber dem ersten Quartal auf tiefem Niveau stagniert.

Dabei stieg der Umsatz vor allem in den Sparten Robotik & Antriebe sowie Elektrifizierungsprodukte, wogegen sich das Geschäft mit der Industrieautomation stabil entwickelte. Die Umsätze im Stromnetzgeschäft sanken hingegen.

Besser lief es bei dem von Analysten viel beachteten Auftragseingang, welcher mit 9,48 Milliarden um 14 Prozent über dem Vorjahr lag. Hier trugen alle Geschäftsfelder zu dem Wachstum bei. Neben der Robotik verzeichnete auch das Geschäft mit der Automatisierung der Industrie zweistellige prozentuale Wachstumsraten. Währungsbereinigt ergab sich ein Plus von noch immer 8 Prozent.

Der operative Gewinn vor Abschreibungen (EBITA) nahm um 12 Prozent auf 1,2 Milliarden US-Dollar zu. Die entsprechende Marge zog gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,6 Prozentpunkte auf 13,0 Prozent an, gestützt von Produktivitätsverbesserungen. Der Konzerngewinn erhöhte sich so um 30 Prozent auf 681 Millionen US-Dollar.

Damit hat ABB die Erwartungen der Analysten mit Ausnahme des Umsatzes übertroffen. "Das Quartalsergebnis zeigt, dass unsere Transformation der vergangenen Jahre Früchte trägt", erklärte Konzernchef Ulrich Spiesshofer bei der Vorlage der Zahlen.

Die im vergangenen September angekündigte Übernahme von GE Industrial Solutions wurde im Juli und damit innerhalb der angekündigten Zeitspanne abgeschlossen. "Jetzt arbeiten wir gemeinsam mit unseren neuen Kolleginnen und Kollegen mit Hochdruck an der Integration", so Spiesshofer.

Mit Blick nach vorne bleibt ABB weiter vorsichtig. Die makroökonomischen Zeichen sowohl für Europa und die USA seien positiv und für China sei weiteres Wachstum zu erwarten. Die globalen Märkte wüchsen, wobei aber die geopolitischen Unsicherheiten in verschiedenen Teilen der Welt zunähmen. Unverändert bleibt die Einschätzung von ABB, dass der Ölpreis und Fremdwährungs-Effekte das Unternehmensergebnis voraussichtlich weiterhin beeinflussen werden./cf/ra/AWP/nas/fba