Mit dem Ja zum "katastrophalsten Kohleminen-Projekt der Welt" trete Siemens-Chef Joe Kaeser die nachhaltigen Bestrebungen seines Unternehmens "für ein Volumen von nur 20 Millionen Euro in die Tonne", sagte Nick Heubeck von "Fridays For Future" dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Mit ‚Fridays For Future‘ werden wir Herrn Kaeser deshalb auf der Aktionärsversammlung von Siemens Anfang Februar wieder sehen."

Siemens hatte angekündigt, trotz Kritik von Klimaschützern an einer wichtigen Zulieferung für ein umstrittenes Kohlebergwerk in Australien festzuhalten. "Die Entscheidung macht die Bestrebungen von Kaeser, den Siemens-Konzern zukunftsgerichtet wirken zu lassen, vollständig zunichte", sagte Heubeck, der sich noch am Freitag mit dem Konzernchef zum Gespräch getroffen hatte. In Zeiten der Klimakrise müssten gerade auch Konzerne Wort halten und ihre Versprechen zum Klimaschutz einhalten. "Dazu gehört eben auch, sich nicht am Bau eines Wahnsinns-Projekts zu beteiligen, das im Alleingang das weltweite 1,5-Grad-Ziel gefährdet", sagte der Klimaaktivist dem Redaktionsnetzwerk.

Die seit Wochen tobenden Buschbrände in Australien hatten die Debatte um den Bau der geplante Kohlemine des indischen Energiekonzerns Adani Power verschärft. Die Feuer werden auch auf die globale Erwärmung zurückgeführt, für die der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) mitverantwortlich gemacht wird. Kohlekraftwerke gelten deshalb als besonders umweltschädlich.