Zürich (awp) - Adecco hat im ersten Quartal wegen der wirtschaftlichen Abschwächung in Europa und einer Eintrübung in den USA etwas weniger Umsatz erzielt. Der Personaldienstleister ist aber profitabler geworden.

Der Umsatz in der Berichtswährung Euro nahm um 1 Prozent auf 5,65 Milliarden Euro ab, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Bereinigt um Wechselkurseffekte und um die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage resultierte ein Umsatzschwund von 2 Prozent.

Im Schlussquartal 2018 hatte das Unternehmen bereits einen Rückgang (bereinigt) von 1 Prozent erlitten, davor waren über viele Quartale Wachstumsraten von +2 bis +7 Prozent vermeldet worden. Die aktuelle Entwicklung kommt zudem nicht überraschend. Analysten hatten damit gerechnet.

Rückgang bei US-Fachkräften

Rückläufig war die (bereinigte) Wachstumsrate etwa im wichtigen Markt Frankreich (-1%), wo über ein Fünftel der Einnahmen generiert wird. Noch stärker abwärts ging es in anderen europäischen Regionen wie "Deutschland, Österreich" (-12%), "Benelux" (-10%) oder den südeuropäischen Ländern Italien, Spanien und Portugal, die um 4 Prozent nachgaben.

Auch in der Schweiz wuchs Adecco nicht mehr (-2%). Die europäischen Märkte hätten sich im Verlauf des Quartals allerdings stabilisiert, liess sich CEO Alain Dehaze in der Mitteilung zitieren.

Auch in Teilbereichen des US-Geschäfts ging es abwärts. Dies galt insbesondere für die Fachkräftevermittlung, mit der 6 Prozent weniger Umsatz erzielt wurde. Aber auch bei der allgemeinen Temporärvermittlung kam es zu einer Verlangsamung. Besser sah es etwa im Japangeschäft aus, das um 8 Prozent wuchs.

Bessere Gewinnzahlen

Trotz des Umsatzschwunds wurde Adecco profitabler. Der Bruttogewinn erhöhte sich um 5 Prozent auf 1,08 Milliarden, womit sich die Marge um 100 BP auf 19,1 Prozent verbesserte. Der operative Gewinn (EBITA, bereinigt) nahm um 6 Prozent auf 226 Millionen zu. Und auf Stufe Reinergebnis resultierte ein 2 Prozent höherer Wert von 133 Millionen.

Begründet wurde die Entwicklung mit einem "verbesserten Businessmix" und einem positiven Preisumfeld. Ein Grund für die höhere Profitabilität war zudem das Sparprogram, dass wie geplant fortgesetzt werden soll. Die Gesellschaft bestätigte dabei das Ziel, im laufenden Jahr die Kosten um 70 Millionen Euro senken zu wollen.

Adecco-CEO Alain Dehaze sieht das Unternehmen trotz der Fortschritte bei der Profitabilität noch nicht am Ziel. "Ich freue mich über die bisherigen Fortschritte", liess er sich zitieren. Es sei aber erst ein Teil des Weges beschritten. Bekanntlich läuft bei Adecco ein Transformations- und Sparprogramm ("GrowTogether"), welches den Konzern fit für die digitale Zukunft machen soll.

Ausblick zurückhaltend

Im Ausblick gibt sich Adecco wie üblich relativ wenig konkret. Es hiess lediglich, dass sich die Wachstumsrate (bereinigt) im März und April in etwa auf dem Niveau des ganzen ersten Quartals (-2%) bewegt habe. Der Zeitpunkt der Feiertage werde sich im zweiten Quartal 2019 ausserdem mit rund 10 Basispunkten negativ auf die Bruttomarge auswirken.

Weiter hiess es, dass sich die Veränderungen des Steuersystems in Frankreich (CICE) im zweiten Quartal 2019 negativ auf die Cash-Konversion auswirken werde. Für das Gesamtjahr 2019 werde der Cashflow-Effekt aber weitgehend neutral sein.

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