Zürich (awp) - Der Schweizer Stellenmarkt zeigt sich laut dem Adecco Swiss Job Market Index im Sommer 2016 kaum verändert. Dabei liegt die Personalnachfrage im zweiten Quartal in etwa auf dem Niveau des Startquartals, wie aus einer Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht. Während das Stellenangebot in einigen Berufsgruppen zunimmt, ist die Nachfrage in anderen rückläufig. Auch bei den Regionen seien deutliche Unterschiede erkennbar.

Im zweiten Quartal 2016 hat die Zahl der Stellenausschreibungen gegenüber dem ersten Quartal leicht um 0,8%, aber zum Vorjahr deutlich um 5,8% zugenommen. Damit bleibe die bereits seit Jahresbeginn wieder etwas erhöhte Personalnachfrage bestehen, heisst es weiter.

"Es gibt Anzeichen einer verhaltenen Erholung am Schweizer Arbeitsmarkt. Von einer Trendwende zu sprechen, ist aber noch verfrüht", wird Adecco Schweiz-CEO Nicole Burth Tschudi in der Mitteilung zitiert. Die positive Grundstimmung sei aber da. Und falls der Schwung weiter anhalte, sei in Zukunft mit einer Reduktion der Arbeitslosenquote zu rechnen.

ZUNAHME IN DER OSTSCHWEIZ - ABNAHME IN ZÜRICH

Zwischen den Regionen zeigen sich grosse Unterschiede. Im Vergleich mit dem Vorquartal verzeichnet etwa das Stellenangebot in der Ostschweiz ein Plus von 18%. Dabei würden insbesondere im Ingenieurwesen sowie für Gesundheitsberufe und Managementpositionen mehr Stellen ausgeschrieben. Ebenfalls eine deutliche Zunahme verzeichnet die Genferseeregion (+14%), wo mehr Managementpositionen ausgeschrieben werden und das Stellenangebot in den kaufmännischen Berufen sowie im Bereich Handel und Verkauf deutlich zunehme.

Weniger deutlich wächst das Stellenangebot in der Zentralschweiz (+4%), wobei hier vor allem im Gastgewerbe sowie im Bereich Handel und Verkauf ein Anstieg zu sehen ist. Dagegen ist in der Nordwestschweiz die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen etwas gesunken (-3%). Besonders stark ist der Stellenmarkt im Grossraum Zürich (-12%) und im Espace Mittelland (-14%) gesunken. In der Region Zürich trifft es dabei vor allem die Informatikberufe sowie den Bereich Handel und Verkauf; im Espace Mittelland das Baugewerbe und die Unternehmensdienstleistungen.

Auch im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Personalnachfrage in der Ostschweiz (+10%) und in der Genferseeregion (+11%) am besten entwickelt. In der Nordwest- und der Zentralschweiz nahm das Stellenangebot um je 2% zu. Hingegen sank die Personalnachfrage - wie auch im Quartalsvergleich - im Espace Mittelland und im Grossraum Zürich um 8% bzw. 6%.

RÜCKGANG BEI INFORMATIKBERUFEN UND IM BAUGEWERBE

Unterschiedliche Entwicklungen sind auch in den verschiedenen Berufsgruppen zu erkennen. Verglichen mit dem ersten Quartal verzeichnete das Berufsfeld Management und Organisation (+15%) die grösste Zunahme. Aber auch die Gesundheitsberufe legten mit 7% deutlich zu, wobei insbesondere mehr Pflege- und Therapiepersonal gesucht wird. In den Bereichen Handel und Verkauf sowie im Gastgewerbe und den persönlichen Dienstleistungen betrage das Plus je 5%, so Adecco. Beim Letzteren fällt vor allem die gesteigerte Nachfrage nach Personal in Restaurationsbetrieben und in der Hotellerie ins Gewicht.

Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der ausgeschriebenen Stellen im Bereich Unterricht und öffentliche Dienstleistungen (+4%). Die Bereiche Industrie und Transport zeigten keine Veränderung, dagegen ist der Stellenmarkt in den Finanz- und Treuhandberufen (-1%) und im Bereich Büro und Verwaltung (-2%) sowie Technik und Naturwissenschaften (-3%) zurückgegangen. Zu den grossen Verlierern gehören die Informatikberufe (-11%) und die Berufe des Bau- und Ausbaugewerbes (-26%).

mk/cf