FRANKFURT (dpa-AFX) - Positive Analystenkommentare über Adidas und Puma haben die Aktien der beiden Sportartikelhersteller am Mittwoch am Laufen gehalten. Hinzu kam als Unterstützung ein vom Montag datierter offener Brief von Schuhherstellern an den US-Präsidenten.

Die Dringlichkeit, mit der sich insgesamt 173 Firmen an Donald Trump gewandt und den sofortigen Stopp von Zöllen auf in China hergestelltes Schuhwerk gefordert hätten, stärke die Hoffnung, dass Trump seine Maßnahmen überdenken könnte, hieß es. In dem Brief schrieben die Unternehmen, dass diese Zölle "katastrophal für unsere Kunden, unsere Unternehmen und die US-Wirtschaft insgesamt" seien.

Am frühen Nachmittag stiegen die Aktien von Adidas im Dax um 2,25 Prozent auf 263,55 Euro, nachdem sie zuvor bei 264,65 Euro ein neues Rekordhoch erklommen hatten. In diesem Jahr bedeutet das insgesamt bereits einen Kursgewinn von 45 Prozent, womit die Papiere mit Abstand der Favorit im Leitindex sind. Die Papiere des Konkurrenten Puma rückten im MDax um 2,38 Prozent auf 559,00 Euro vor und näherten sich damit wieder ihrem Ende April erreichten Rekordhoch bei 567,50 Euro. Ihr Plus seit Jahresanfang beträgt aktuell rund 30 Prozent.

"Der Wahnsinn geht weiter", kommentierte Chartanalyst Alexander Paulus von Godmode-Trader die Rally der Adidas-Papiere in den vergangenen Wochen. Dabei verwies er darauf, dass Adidas in den vergangenen vier Jahren als einziges Dax-Unternehmen jeweils zulegen konnte. "Aus dem Ausbruch vom Vortag lässt sich ein Kursziel von etwa 275 Euro ableiten", schrieb Paulus und nannte als darauf folgendes Anlaufziel die 300-Euro-Marke.

Analyst Piral Dadhania von der kanadischen Investmentbank RBC sieht dies mit Blick auf das erstgenannte Ziel ebenso. In einem aktuellen Kommentar stockte er sein Kursziel von 235 auf 275 Euro auf und bekräftigte zugleich seine Anlageeinschätzung "Outperform". Die Aktienstory von Adidas hänge am Ergebnispotenzial. Ein eingehender Blick auf Marke und Werbeaktivitäten des Unternehmens zeige Effizienz-Fortschritte sowohl in Sachen Marketing als auch auf operativer Ebene, schrieb er.

Über Puma äußerte sich derweil Goldman-Sachs-Analyst Richard Edwards positiv. Er bewertet dessen Anteilsscheine nun auf der Basis seiner Schätzungen für 2021 und traut ihnen mit Blick auf sein neues Kursziel von 665 Euro noch einen Anstieg um rund 25 Prozent zu. Edwards rechnet mit weiteren Marktanteilsgewinnen und sieht Puma zudem kaum anfällig für mögliche Zollerhöhungen auf Sportartikel aus China./ck/ag/fba