Das Betriebsergebnis verbesserte sich von April bis Juni um 17 Prozent auf 592 Millionen Euro und wuchs damit doppelt so stark wie von Experten prognostiziert. Der Umsatz nahm währungsbereinigt um zehn Prozent auf 5,26 Milliarden Euro zu, wie die weltweite Nummer zwei am Donnerstag im fränkischen Herzogenaurach mitteilte. Analysten hatten Adidas im Schnitt nur 5,14 Milliarden Euro zugetraut. "Wir haben wieder ein starkes Quartal vorzuweisen, zu dem eine erfolgreiche Fußball-WM beigetragen hat", erklärte Vorstandschef Kasper Rorsted. Das trieb die Aktie vorbörslich um mehr als zwei Prozent nach oben.

Die höchsten Wachstumsraten verzeichnete Adidas aber erneut in Nordamerika und Asien, wo Fußball weniger populär ist als in Europa und Südamerika. Die Weltmeisterschaft in Russland ließ zunächst die Marketingkosten steigen. Trotzdem verbesserte sich die operative Umsatzrendite auf 11,3 (Vorjahr: 10,0) Prozent. Sportlich verlief die WM für Adidas wenig erfolgreich: Von zwölf Nationalmannschaften in Adidas-Trikots schied die letzte schon im Halbfinale aus. Die beiden Finalisten Frankreich und Kroatien spielten in Nike.

Sorgenkind von Adidas bleibt die US-Tochter Reebok. Während die Marke Adidas zwölf Prozent mehr umsetzte, ging der Umsatz von Reebok um drei Prozent zurück. Zudem äußerte die deutsche Bilanzpolizei DPR angesichts der schlechten Zahlen nachträglich Zweifel an der Werthaltigkeit der Marke. Die Markenrechte seien daher in der Bilanz für 2017 rückwirkend um einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag abgeschrieben worden, erklärte das Unternehmen.

Für das Gesamtjahr geht Adidas von einem währungsbereinigten Umsatzzuwachs um zehn Prozent aus - getrieben von Nordamerika und Asien. Nach sechs Monaten hat Adidas das Ziel punktgenau erreicht. Die operative Marge soll sich auf 10,3 bis 10,5 (9,8) Prozent verbessern, in den ersten sechs Monaten lag sie sogar bei 12,4 (10,9) Prozent. Den Gewinn im fortgeführten Geschäft erwartet Adidas weiterhin zwischen 1,615 und 1,675 (2017: 1,43) Milliarden Euro, ein Plus von 13 bis 17 Prozent. Im ersten Halbjahr übertraf er mit 960 Millionen Euro den Vorjahreswert um 19 Prozent.