HAMBURG (dpa-AFX) - Die Umweltorganisation Greenpeace sieht große Fortschritte bei ihrem Bemühen, gefährliche Chemikalien weltweit aus der Textilproduktion zu verbannen. "Es gab einen tiefgreifenden Wandel in der Bekleidungsindustrie", lobt die Geschäftsführerin von Greenpeace International, Bunny McDiarmid, in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht "Destination Zero: Sieben Jahre Entgiftung der Textilindustrie" die Entwicklung in den vergangenen Jahren.

Insgesamt 80 Firmen, die für etwa 15 Prozent der globalen Textilproduktion stehen, haben sich laut Greenpeace inzwischen verpflichtet, bis 2020 bei der Produktion ihrer Ware den Einsatz der gefährlichsten Chemikaliengruppen auf Null zu senken. Mit an Bord sind Mode-Giganten wie H&M, Primark und Zara, Sportartikelhersteller wie Adidas, Nike und Puma, aber auch Handelsketten wie Aldi, Lidl oder Tchibo. In Deutschland seien sogar 30 Prozent der Textilindustrie auf Detox-Kurs, berichteten die Umweltschützer.

Die Umsetzung der Versprechen macht Greenpeace zufolge sichtbare Fortschritte. Fast drei Viertel der beteiligten Firmen verzichteten mittlerweile bei der Textilproduktion etwa auf gefährliche perfluorierte Chemikalien, sogenannte PFCs, die unter anderem als krebserregend gelten. Die restlichen Unternehmen machten "gute Fortschritte auf dem Weg dahin". Auch bei weiteren gefährlichen Stoffen wie Alkylphenolen oder Phthalaten gehe die Entwicklung voran.

Dennoch sieht die Umweltorganisation noch viel zu tun. Ein Problem, das die Umweltschützer umtreibt, ist der Siegeszug der Fast-Fashion, der zu einem drastischen Anstieg des Kleiderkonsums geführt habe./rea/DP/zb