Darüber hinaus konnte der Konzern auf seinem Hauptmarkt Nordamerika mehr hochpreisige Schuhe losschlagen. Interne Änderungen sorgen zudem dafür, dass neue Produkte schneller in die Verkaufsläden kommen. Für das Jahr 2019 zeigte sich Nike daher optimistischer als zuletzt. Die Aktie stieg nachbörslich um rund sieben Prozent.

Seinen Nettogewinn konnte Nike im zweiten Geschäftsquartal (per Ende November) um zehn Prozent auf 847 Millionen Dollar steigern. Pro Aktie verdiente der Konzern mit 52 Cent sechs Cent mehr als erwartet. Auch der Umsatz kletterte um rund zehn Prozent auf 9,37 Milliarden Dollar. Das waren fast 200 Millionen Dollar mehr als von den Experten im Schnitt geschätzt. Dabei betrug das Plus in China trotz des Handelsstreits der USA mit der Volksrepublik rund 26 Prozent, in Nordamerika waren es 8,5 Prozent. Rund 41 Prozent des Umsatzes kamen den Angaben zufolge zuletzt aus dem Online-Geschäft. Seit mehr als einem Jahr ist Nike darum bemüht, seine Partnerschaften mit Online-Händlern auszubauen.

Für 2019 sagte Finanzchef Andy Campion wechselkursbereinigt einen Umsatzzuwachs im hohen einstelligen Prozentbereich voraus. Möglicherweise reiche es auch für ein zweistelliges Plus.

Nike war bereits gut in des neue Geschäftsjahr gestartet - trotz der umstrittenen Werbekampagne mit dem Football-Spieler und Trump-Kritiker Colin Kaepernick. Der ehemalige Quarterback der San Francisco 49ers hatte 2016 eine landesweite Debatte ausgelöst, als er aus Protest gegen Polizeigewalt und Rassismus gegen Afroamerikaner beim Erklingen der Nationalhymne im Stadion auf die Knie ging. Ihm schlossen sich weitere Spieler an. Die Praxis wurde von US-Präsident Donald Trump scharf kritisiert. Nach Bekanntgabe von Kaepernicks Werbetätigkeit bei Nike hatte es zunächst Boykott-Aufrufe gegen den Konzern gegeben.