BERLIN (dpa-AFX) - Der in der Fusion mit Adler Real Estate steckende Immobilienkonzern Ado Properties sieht sich auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Das Management von Ado spricht in einer Mitteilung vom Montag von einem robusten ersten Quartal und nur begrenzten finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Integration von Adler Real Estate verlaufe zudem nach Plan. Das kombinierte Unternehmen könne schneller als geplant von operativen Einsparungen profitieren. Nach dem Zusammenschluss soll dann der Berliner Projektentwickler Consus Real Estate geschluckt werden, der dann für Nachschub an Mietwohnungen deutschlandweit sorgen soll. Die Aktien von Ado Properties legten am Vormittag um 2,51 Prozent auf 13,08 Euro zu.

Bei Ado fielen die Erträge aus der Vermietung im ersten Quartal im Jahresvergleich aufgrund von Bestandsveräußerungen und wegen des Berliner Mietendeckels um 17 Prozent auf 29,4 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (FFO1) sank in den ersten drei Monaten um rund 31 Prozent auf 11,5 Millionen Euro. Allerdings ist darin noch nicht Adler Real Estate enthalten, mit denen der Zusammenschluss Anfang April erfolgt war. Auch bei Adler Real Estate fielen die Quartalszahlen aufgrund von Veräußerungen niedriger aus. Die Nettomieteinnahmen sanken in den ersten drei Monaten des Jahres um 7,1 Prozent auf 60,2 Millionen Euro. Das operative Ergebnis ging um 11,6 Prozent auf 19,1 Millionen Euro zurück.

Die kombinierten Nettomieteinnahmen beider Unternehmen beliefen sich Ado zufolge im ersten Quartal auf 88,1 Millionen Euro. Auf vergleichbarer Basis sei das ein Wachstum von 2,7 Prozent, hieß es. Dabei habe auch weniger Leerstand positiv gewirkt. Gemeinsam peilen die beiden Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr Nettomieteinnahmen in der Größenordnung von 280 bis 300 Millionen Euro an. Der FFO 1 soll 105 bis 125 Millionen Euro betragen.

Mit dem Zusammenschluss reduzierte Ado Properties den Anteil seiner Wohnimmobilien in Berlin deutlich und rechnet daher mit geringeren finanziellen Auswirkungen durch den Mietendeckel. Der Konzern geht davon aus, dass der Mietendeckel das operative Ergebnis in diesem Jahr um eine Million Euro und im kommenden Jahr um 9 Millionen Euro senken wird.

Beide Unternehmen müssen trotz Corona-Krise aktuell nur geringe finanzielle Abstriche machen: Bei Adler belaufen sich die Mietzinsstundungen in Zusammenhang mit Covid-19 laut Konzernangaben auf lediglich 1,4 Prozent des monatlichen Mieteinkommens und dabei fast ausschließlich auf Gewerbeimmobilien. Bei Ado Properties waren es Ende April etwa 2 Prozent, wovon ebenfalls der größte Teil im gewerblichen Bereich zu verbuchen ist.

Mit einer Bewertung von 8,5 Milliarden Euro entsteht mit dem Zusammenschluss von Ado Properties und Adler Real Estate der drittgrößte börsennotierte Wohnungskonzern in Deutschland hinter Vonovia und Deutsche Wohnen. Zukünftig soll das Unternehmen mit rund 80 000 Wohnungen unter dem Namen Adler Real Estate geführt werden./knd/eas/mis/nas