Die Lufthansa ist über die Erholung des Luftverkehrs im kommenden Jahr pessimistischer als ihre Konkurrenten.

"Der Ausblick ist sehr schwierig. Wir sehen nur zwei Drittel der letztjährigen Kapazität in 2021", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Donnerstag. Die französisch-niederländische Gesellschaft Air France KLM und die britisch-spanische Gruppe IAG, die so wie die Lufthansa in Europa und auch weltweit fliegen, rechnen mit einem kleineren Minus. Während die Lufthansa damit ein Minus von einem Drittel der Sitzplatzkapazität erwartet, geht Air France KLM von mindestens 20 Prozent weniger aus. IAG prognostiziert 24 Prozent unter Vorkrisenniveau. Alle Airlines rechnen mittlerweile damit, dass eine vollständige Erholung nicht vor 2024 erreicht wird und damit ein Jahr später als zu Beginn der Corona-Krise erwartet.

Der Einbruch des Flugverkehrs in der Pandemie reißt tiefe Löcher in die Kasse der Airlines. Die Lufthansa erklärte, im zweiten Quartal seien pro Monat 550 Millionen Euro Barmittel abgeflossen. Im Rest des Jahres reduziere sich das auf 400 bis 500 Millionen Euro.

Mit Blick auf eine mögliche Trennung von Unternehmensteilen, die der Lufthansa Mittel verschaffen würde, um die neun Milliarden Euro Staatshilfe zu tilgen, erklärte Spohr, es gäbe Überlegungen zu einem Teilbörsengang von Lufthansa Technik. Doch weder Notverkäufe noch eine Kapitalerhöhung seien nach der staatlichen Rettung vorerst notwendig.