PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus kann seine Lieferziele für seinen Großraumjet A350 für dieses Jahr möglicherweise nicht einhalten. Angesichts von Zulieferproblemen werde Airbus die geplante Zahl von 50 Auslieferungen im Spätsommer noch einmal auf den Prüfstand stellen, sagte Airbus-Chef Fabrice Brégier den Zeitungen "Financial Times" und "La Tribune" (Donnerstag). Derzeit hält der Konzern aber noch an den Zielen fest.

Die Probleme mit Zulieferern wie Zodiac Aerospace sind schon länger bekannt. Es geht um Verspätungen und unzureichendes Material etwa bei der Innenausstattung wie Sitzen und Toiletten. Ende Mai hatte Brégier von Toilettenkabinen mit kaum schließenden Türen und anderen Mängeln an zugelieferten Teilen berichtet. Er drohte Partnern, die die verlangte Qualität nicht erfüllten, mit der Trennung. Die kritisierten Bordtoiletten werden als fertig montierter Block samt Sanitärtechnik zugeliefert. Schon im vergangenen Jahr hatte Airbus nur 14 statt 15 Maschinen des Typs ausgeliefert, weil der Hersteller Zodiac nicht genügend Sitze lieferte.

Keine Information gab Brégier in den Interviews darüber, wie viele Maschinen ausgeliefert werden könnten, falls die Zulieferer nicht zuverlässiger würden. Der taiwanischen Fluglinie China Airlines hat Airbus laut Brégiers Aussage in der "Financial Times" schon mitgeteilt, dass die erste Maschine statt wie geplant im Juli erst im September kommt. Die A350 ist das neueste Flugzeugmodell von Airbus; ab dem Jahr 2018 sollen jeden Monat 10 Maschinen fertiggestellt werden./nmu/stw/das

Unternehmen im Artikel: Airbus Group, China Airlines Ltd.