LE BOURGET (dpa-AFX) - Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat ausgerechnet im Heimatland von Boeing den bisher größten Abnehmer für seinen neuen, kleinen Langstreckenjet A321XLR gefunden. Die weltgrößte Fluggesellschaft American Airlines aus den USA bestellt auf einen Schlag 50 Maschinen des Typs, wie Airbus am Mittwoch auf der weltgrößten Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris mitteilte. Allerdings sind nur 20 Jets wirklich zusätzlich, da die Airline einen Auftrag über 30 Maschinen in der herkömmlichen Mittelstreckenversion A321neo auf die Langstreckenvariante umschreibt.

Airbus hatte die Langstreckenversion der A321neo erst auf der Messe vorgestellt und erste Käufer präsentiert. Die A321XLR - das Kürzel steht für "Extra Long Range" - soll bis zu 244 Passagiere fassen und eine Reichweite von 8700 Kilometern haben. Dies soll dem Jet Flüge von Europa nach Amerika oder Indien ermöglichen. Dabei soll die Maschine 30 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als die alte, nicht mehr produzierte Boeing 757, die bisher noch oft auf solchen Verbindungen eingesetzt wird.

Airbus will mit der XLR einer möglichen Neuentwicklung des weltgrößten Flugzeugbauers Boeing zuvorkommen. Der US-Konzern will die Lücke zwischen seinen Mittelstreckenjets der 737-Reihe und den großen Langstreckenjets wie dem "Dreamliner" (Boeing 787) mit einer kompletten Neuentwicklung füllen. Das "New Midsize Aircraft" (NMA) soll 2025 fertig sein. Allerdings haben die Amerikaner noch nicht entschieden, ob sie den Jet wirklich bauen. Airbus will seine A321XLR im Jahr 2023 fertig haben./stw/men