PARIS (dpa-AFX) - Zum Start der weltgrößten Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris am Montag (8.30 Uhr) erwartet die Branche weitere Antworten des krisengeschüttelten US-Herstellers Boeing. Nach den Abstürzen von Boeings Mittelstreckenjet 737 Max in Indonesien und Äthiopien gilt seit März ein weltweites Flugverbot für Maschinen dieses Typs. Dieser Bann führt bei den Airlines zu Verunsicherung.

Die Luftfahrtbranche hat zwar weiter gut gefüllte Auftragsbücher. Doch neben der Sicherheitsdebatte bei Boeing gibt es in der Industrie Sorgen - wie beispielsweise die Spannungen in der Golfregion. Zur Eröffnung werden unter anderen der französische Staatschef Emmanuel Macron und die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) erwartet.

Boeing-Chef Dennis Muilenburg sagte unmittelbar vor Beginn der Messe, das Unternehmen werde sich für die Verbesserung des Flugzeugs die notwendige Zeit nehmen. Wann die Flugzeuge der betroffenen Baureihe wieder abheben können, wollte der Boeing-Chef nicht vorhersagen. Viele Airlines haben die Max-Maschinen vorausschauend bereits für den Großteil des Sommers aus dem Flugplan gestrichen.

Muilenburg hatte bereits Ende Mai Fehler zugegeben. Bei den Unglücksfliegern der Baureihe 737 Max habe der Konzern ein Warnsystem in den Cockpits nicht korrekt implementiert, sagte er dem US-Sender CBS.

Frankreichs Präsident Macron wird zum Auftakt des Branchenspektakels an Bord einer militärischen Version des Airbus A330 landen. In Le Bourget soll das milliardenschwere Rüstungsvorhaben eines europäischen Kampfjets einen Schritt vorankommen: Von der Leyen und ihre französische Kollegin Florence Parly wollen die Verträge für das sogenannte Luftkampfsystem der Zukunft (FCAS) unterzeichnen. Auch Spanien will mitziehen.

Bei dem System, das von 2040 an einsatzbereit sein soll, geht es nicht nur um einen einzelnen Kampfflieger, sondern auch um ein Gesamtsystem, das Drohnen und Satelliten steuern kann./cb/stw/DP/zb