(neu: Aktienkurs, Analysten und mehr Details)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Airbus-Anteile haben sich am Mittwoch nach Quartalszahlen und schwankungsreichem Auftakt für eine positive Richtung entschieden. Sie stiegen zuletzt um 0,83 Prozent auf 128,82 Euro. Damit schnitten sie geringfügig besser ab als der Mittelwerte-Index MDax, der um ein knappes halbes Prozent vorrückte. Bis zum Rekordhoch bei 133,82 Euro von Mitte Juli fehlen den Airbus-Aktien aber noch etwa 5 Euro.

Kurz nach dem Handelsstart auf Xetra waren die Airbus-Papiere bis auf fast 130 Euro hochgeschnellt, kurz danach aber auf unter 127 Euro abgesackt. Händler sprachen daher zunächst von Gewinnmitnahmen, denn der Wert ist seit Jahresbeginn stark gelaufen mit einem Zuwachs von aktuell mehr als der Hälfte.

Am nun vorgelegten Zahlenwerk des Flugzeugbauers hatten Analysten nichts zu bemängeln. David Perry von JPMorgan bezeichnete das zweite Quartal als sehr stark. Chris Hallam von Goldman Sachs merkte jedoch an, dass sich im unveränderten Gesamtjahresausblick eine gewisse Vorsicht widerspiegele angesichts der Auslieferungsziele. Sollte es gelingen, die Ziele zu erfüllen, könnte der Ausblick für den operativen Gewinn (Ebit) übertroffen werden.

Airbus-Chef Guillaume Faury sieht den Konzern zwar auf Kurs, im laufenden Jahr wie geplant 880 bis 890 Passagier- und Frachtflugzeuge auszuliefern. Allerdings, fügte er an, bleibe dieses Ziel in der zweiten Jahreshälfte herausfordernd.

Vorbörslich hatte es am Mittwoch bei Airbus noch nach größeren Kursgewinnen ausgesehen. Etwas Rückenwind hatten die Aktien dabei auch von einer Meldung über einen Milliardenauftrag für die A220-Familie erhalten. So will die Fluggesellschaft Air France-KLM 60 A220-300s der Mittelstrecken-Baureihe von Airbus kaufen.

Mit Mittelstreckenjets generell macht Airbus gute Geschäfte. Im abgelaufenen zweiten Jahresviertel zog der Absatz der A320neo-Flugzeuge kräftig an, sodass der Luftfahrtkonzern kräftige Sprünge bei Umsatz und Gewinn verbuchen konnte und damit die Erwartungen von Analysten übertraf.

Für Analyst Norbert Kretlow von der Commerzbank stellt der Quartalsbericht trotz des besser als gedacht ausgefallenen operativen Gewinns letztlich aber keine allzu große Überraschung dar. Den Aktienkurs sollten die Zahlen aber klar stützen. Für die durchschnittlichen Marktschätzungen sieht er nur noch wenig Luft nach oben, für den Aktienkurs hingegen durchaus. Denn: Im Vergleich mit dem US-Rivalen Boeing seien die Papiere sogar noch etwas günstiger bewertet - und dies trotz der Probleme von Boeing mit seinem Modell 737 Max. Kretlows Kursziel für die Airbus-Anteile lautet 140 Euro./ajx/tih/jha/

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