FRANKFURT (dpa-AFX) - Die jüngste Euphorie rund um die Aktien von Airbus hat am Donnerstag eine neue Stufe erreicht: Dank stark ausgefallener Geschäftszahlen hatten die Papiere des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns im frühen Handel mit einem Plus von fast 7 Prozent an ihrem Rekordhoch von 111,12 Euro im Juli 2018 gekratzt, bevor sie wieder etwas zurückkamen.

Bis zum Mittag blieb bei den Anteilscheinen von Airbus noch ein Plus von knapp 5 Prozent auf 109 Euro, was locker für die vorderen Plätze im MDax reichte. Der Index der mittelgroßen Werte stand zuletzt gut 1 Prozent im Plus.

Airbus hatte trotz hoher Belastungen durch die Einstellung des Riesenfliegers A380 und Kosten für den Militärtransporter A400M im vergangenen Jahr einen deutlichen Gewinnsprung erzielt. Experten lobten das Zahlenwerk: Das Unternehmen habe sehr stark abgeschnitten, schrieb etwa Analyst Chris Hallam von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Das bereinigte operative Ergebnis und der freie Barmittelzufluss lägen deutlich über den Markterwartungen.

Zudem sei der Ausblick robust, schrieb Analyst Norbert Kretlow von der Commerzbank. Für 2019 nimmt sich das Management um Vorstandschef Tom Enders weitere Zuwächse vor. So will das Unternehmen 880 bis 890 Verkehrsflugzeuge ausliefern.

Damit bleibt der Experte Sandy Morris vom Analysehaus Jefferies optimistisch: Wenn sich die Dinge weiter gut entwickelten, könne Airbus zum Favoriten im Sektor der Hersteller von Industriegütern werden.

Derweil hielten sich die Belastungen durch das Auslaufen des A380-Programms in Grenzen, meinte der Fachmann Sven Diermeier vom Analysehaus Independent Research. Die letzte Auslieferung des Luftgiganten ist für 2021 geplant. Die größte Kundin des A380, die arabische Fluggesellschaft Emirates, hatte ihre Bestellung um 39 Maschinen reduziert - auch bei anderen Airlines sei der Auftragsbestand mangelhaft. Daher gibt es für Airbus nun keine Grundlage mehr für eine Fortsetzung der Produktion des weltgrößten Passagierjets.

Die Airbus-Aktien haben seit Jahresbeginn in einer starken Aufschwungbewegung mehr als 30 Prozent gewonnen und so die gesamten Verluste aus dem vierten Quartal wieder wettgemacht. Der MDax schaffte in diesem Zeitraum lediglich ein Plus von knapp 12 Prozent./la/elm/stk