Vorstandschef Warren East kündigte am Montag an, die Personalkosten um mindestens zehn Prozent zu senken und erstmals seit über 30 Jahren die Dividende zu streichen, wodurch allein schon 137 Millionen Pfund gespart würden. Ziel sei es, die Finanzkraft zu stärken, um die Krise zu überstehen, erklärte der Manager. Rolls-Royce sicherte sich eine weitere Kreditlinie über 1,5 Milliarden Pfund und hat nun 6,7 Milliarden Pfund an liquiden Mitteln, um sich gegen die langfristigen Auswirkungen der Pandemie abzusichern.

Vorstandschef East kassierte auch die Prognose für 2020. Der Vorstand hatte im Februar noch einen Anstieg des bereinigten Ergebnisses um 15 Prozent in Aussicht gestellt, dabei waren aber die Auswirkungen der Pandemie noch nicht berücksichtigt. Die Maßnahmen sollten helfen, das Unternehmen durch die Krise zu führen, kommentierte Sandy Morris, Analyst bei Jefferies. "Es gibt viel Liquidität. Es gibt keine besorgniserregenden Entwicklungen", sagte er.

Der Maschinenbauer kämpft seit einiger Zeit mit Problemen bei seinem Trent-1000-C-Triebwerk, das nicht so lange hält wie erwartet. Zahlreiche Dreamliner-Flugzeuge von Boeing, in denen das Triebwerk eingebaut ist, mussten deshalb auf dem Boden bleiben. Im Sommer 2019 beschloss das Management, 4600 Stellen vor allem in Großbritannien zu streichen und so bis 2020 umgerechnet rund 454 Millionen Euro einzusparen.