Dazu hätten beide Firmen eine Absichtserklärung zum "Future Air Combat System" (FCAS) unterzeichnet, erklärten Dassault-Chef Eric Trappier und der für Rüstung zuständige Airbus-Manager Dirk Hoke am Mittwoch. Das FCAS-Programm soll ein Kampfflugzeug, Drohnen sowie Kommunikationsinfrastruktur umfassen. Nun warteten die Unternehmen darauf, dass sich Deutschland und Frankreich auf Details einigten und diese bekanntgeben. Bei der Eröffnung der Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung ILA in Berlin unterstrich Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bedeutung der deutsch-französischen Zusammenarbeit.

Die Messe sei erstmals gemeinsam organisiert worden, sagte Merkel. Vor allem im Verteidigungsbereich arbeiteten beide Länder eng zusammen. "Wir beschaffen gemeinsam Luftfahrzeuge, wir bilden gemeinsame Staffeln, wir führen gemeinsame Auslandsmissionen durch", sagte Merkel. "Von daher ist es nur konsequent, wenn wir auch Ausbildung und Betrieb gemeinsam gestalten." Beide Länder sorgten dafür, dass die Idee einer europäischen Verteidigungsunion mit mehr Leben erfüllt werde.

Zuvor war aus Bundeswehrkreisen bekanntgeworden, dass sich Deutschland und Frankreich grundsätzlich auf die Kernaufgaben des neuen gemeinsamen Kampfjets verständigt haben, der langfristig den Eurofighter von Airbus beziehungsweise die Rafale von Dassault ablösen soll. Vertreter beider Staaten würden ein Dokument dazu am Rande der ILA unterzeichnen, hatte es am Dienstag geheißen. Die gemeinsame Entwicklung eines neuen Kampfjets ist mit Abstand das größte Vorhaben auf der deutsch-französischen Projektliste, auf die sich die beiden Länder vergangenes Jahr grundsätzlich verständigt hatten.