WASHINGTON (dpa-AFX) - Nach dem Absturz von zwei Boeing 737 Max hat die US-Luftfahrtbehörde FAA die Zusammenarbeit mit Luftfahrtkonzernen bei der Zulassung neuer Flugzeuge verteidigt. Der amtierende Behördenleiter Daniel Elwell sagte am Mittwoch bei einer Anhörung im US-Senat, diese seit 60 Jahren verfolgte Praxis habe dazu beigetragen, Fliegen so sicher zu machen, wie es heute sei. Müsste die FAA alle Zulassungsaufgaben alleine ausführen, würde die Behörde rund 10 000 mehr Mitarbeiter und zusätzliche Mittel in Höhe von 1,8 Milliarden Dollar (1,6 Milliarden Dollar) benötigen.

Elwell betonte, die FAA übe strikte Kontrolle über die delegierten Zertifizierungsaufgaben aus. Diese Praxis werde weltweit angewandt. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) verlasse sich darauf noch stärker als die FAA. Der demokratische Senator Richard Blumenthal warf Elwell bei der Anhörung vor, die FAA lagere Sicherheitsfragen an die Hersteller von Flugzeugen aus. Die Behörde habe entschieden, "den Bock zum Gärtner zu machen".

Elwell verteidigte auch seine späte Entscheidung, ein Flugverbot für die Boeing 737 Max zu verhängen. Die EU und andere Staaten hätten zwar früher Start und Landeverbote ausgesprochen, sagt er. Kanada und kurz darauf die USA seien aber die ersten Länder gewesen, die den Schritt auf der Grundlage konkreter neuer Daten unternommen hätten. Diese Daten hätten Ähnlichkeiten im Flugverlauf der beiden in Indonesien und in Äthiopien abgestürzten Boeing 737 Max ergeben.

Elwell sagte, nach seinem Wissen seien Piloten "keine spezifischen Anweisungen" für das in die Kritik geratenen Steuerungs-Software MCAS gegeben worden. Er betonte, die Absturzursache sei weiterhin unklar. Flugzeuge vom Typ Boeing 737 Max dürften in den USA erst wieder fliegen, wenn alle Fakten und Daten analysiert seien./cy/DP/he