"Die Ertragskraft ist zwar vorübergehend rückläufig, für das Gesamtjahr erwarten wir jedoch eine wesentliche Verbesserung", sagte FACC-Chef Robert Machtlinger am Montag. Am Ausblick für das Geschäftsjahr 2018/19 (per Ende Februar) hält er fest.

Dank neuer Großaufträge, darunter eine 230-Millionen-Euro-Order von Airbus, sei der Auftragsstand zuletzt auf 6,5 Milliarden Dollar gestiegen. "Die Auftragsbücher sind damit für die nächsten sieben Jahre gut gefüllt", sagte Machtlinger. FACC ist vorwiegend in der Kunststoffverarbeitung tätig und entwickelt und produziert Flugzeuginnenausstattungen für die großen Produzenten wie Boeing, Airbus oder Embraer.

Für 2018/19 ewartet das oberösterreichische Unternehmen ein Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich auf 760 bis 770 Millionen Euro. Das operative Ergebnis wird zwischen 52 und 55 Millionen Euro erwartet nach 48 Millionen Euro im Vorjahr. Rückenwind bekommt FACC von der anhaltend positiven Entwicklung in der zivilen Luftfahrtindustrie. "Der Markt wächst jährlich rund fünf Prozent, wobei der asiatischen Raum überproportional wächst", sagte Machtlinger. Die großen Flugzeugbauer würden in den nächsten 20 Jahren mit einem Bedarf von voraussichtlich 37.390 neuen Fliegern rechnen. Ein Großteil der neuen Flugzeuge gehe in den asiatischen Raum, vor allem nach China und Indien, da diese Länder einen enormen Aufholbedarf an modernen Maschinen hätten. FACC hofft davon zu profitieren und will den Umsatz bis Ende 2020/21 auf eine Milliarde Euro schrauben. Gelingen soll dies auch durch Zukäufe, für die sich der Firmenchef außerhalb Europas umsieht. Auf das starke Wachstum in China hat FACC bereits reagiert und einen Teil der Produktion verlagert. Der Konzern profitiert hier laut Machtlinger vom chinesischen Eigentümer, wodurch der Zugang zu den Märkten erleichtert werde. Hinter FACC steht mehrheitlich der staatliche chinesische Rüstungs- und Flugzeugkonzern AVIC. Vom Handelsstreit zwischen den USA und China sei FACC nicht betroffen, da die die Handelsbarrieren vor allem militärische Güter treffen würden.

Gut laufe auch das Reparaturgeschäft. FACC habe hier erste Langzeitverträge unter Dach und Fach gebracht. Bis 2021/22 soll dieser Bereich auf ein Volumen von 100 Millionen Dollar kommen.

Im ersten Halbjahr schrumpfte der operative Gewinn (Ebit) um 15,5 Prozent auf 25,1 Millionen Euro, während der Umsatz um vier Prozent auf 373,0 Millionen Euro zulegte. Die Zahlen hatte der Konzern bereits in der Vorwoche vorzeitig veröffentlicht. Neben dem Wegfall eines positiven Einmaleffekts im Vorjahr, drückten Einmalkosten bei der Herstellung neuer Kabinenkonfigurationen auf das Ergebnis.