Bern (awp) - Die Aktien von Alcon haben am Mittwoch einen schweren Stand. Der früher zu Novartis gehörende Augenheilkonzern hat im zweiten Quartal 2019 die Analystenschätzungen leicht verfehlt. Nach dem zuletzt guten Lauf der Papiere würden daher nun Gewinne mitgenommen.

Um 09.40 Uhr büssen Alcon Namen 1,0 Prozent auf 60,01 Franken ein. Der am SMI gemessene Gesamtmarkt steht derweil 0,33 Prozent höher.

Die von Alcon ausgewiesenen Gewinnzahlen sind im Urteil der ZKB-Analystin Sibylle Bischofberger unter den Prognosen ausgefallen, weil die Kosten für Abspaltung von Novartis höher als gedacht gewesen seien. Auch die Steuerlast sei deutlich gestiegen wegen der Schweizer Steuerreform.

Zurückhaltend gibt sich auch James Gordon von JPMorgan. Gordon gefällt zwar die sequentielle Wachstumsbeschleunigung beim Umsatz in Lokalwährungen. Wie er zu bedenken gibt, deckt sich die Umsatzentwicklung aber nur knapp mit den Markterwartungen. Der Analyst stört sich auch am Rückgang der operativen Marge.

David Lewis von Morgan Stanley hingegen bezeichnet den vorliegenden Zahlenkranz als "gut" und sieht seine eigenen Umsatz- und Margenerwartungen sogar leicht übertroffen. Er begrüsst vor allem die Verbesserungen im Geschäft mit Kontaktlinsen. In diesem Geschäftsbereich schnitt Alcon im vorangegangenen ersten Quartal überraschend schlecht ab.

Insgesamt seien grössere Überraschungen aber ausgeblieben, so der Tenor der Analystenvoten. Das gelte auch für die beibehaltenen Jahresvorgaben.

Händlern zufolge waren die Aktien von Alcon zuletzt gut gesucht. Selbst Branchenrotationen hätten den Valoren im Vorfeld der Ergebnispublikation nichts anhaben können. Nun sei die Zeit gekommen, um die aufgelaufenen Gewinne mitzunehmen.

ra/kw