Genf (awp) - Der Augenheilkunde-Spezialist Alcon hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres mehr Umsatz erzielt als in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Der operative Kern-Gewinn ging dabei allerdings zurück, belastet von Ausgaben im Zusammenhang mit Covid-19.

Die ehemalige Novartis-Tochter litt wie viele andere Medtech-Unternehmen unter den Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Wegen der Ausgangssperren und der Priorisierung in den Spitälern wurden viele Behandlungen aufgeschoben.

Der Umsatz steig dennoch um 3 Prozent auf 1,82 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilte. Dies war vor allem der Augenpflege-Divison Vision Care zu verdanken, welche die Verkäufe um 8 Prozent auf 838 Millionen erhöht hat. Gestützt hat die Division eine gute Nachfrage nach den Linsen "Dailies Total 1" sowie die Lancierung der Produkte "Precision1" und "Pataday".

Die grössere der beiden Divisionen, Surgical, welche die augenchirurgischen Produkte umfasst, habe dagegen etwas unter dem Einfluss von Covis-19 gelitten, so Alcon. Der Umsatz ging hier um 2 Prozent auf 984 Millionen Dollar zurück. Allerdings spielten hier auch negative Währungseffekte mit. Ohne dies wäre der Umsatz konstant geblieben. Besser lief die Nachfrage nach Implantaten, weniger gut entwickelten sich die Bereiche Verbrauchsmaterialien und Ausrüstung.

Covid-19 und Währungen drücken Gewinn

Ausgaben im Zusammenhang mit Covid-19 haben auch den Gewinn belastet. So ging der operative Kern-Gewinn um knapp 4 Prozent auf 302 Millionen US-Dollar zurück und die entsprechende Marge um 110 Basispunkte auf 16,6 Prozent. Die Covid-19 angelasteten Sonderkosten werden auf 19 Millionen veranschlagt. Der Margenrückgang ist zu knapp der Hälfte auf Währungseffekte zurückzuführen.

Das nicht Kern-Ergebnis beinhaltet wie üblich hohe Amortisationen von 259 Millionen Dollar sowie weitere Sondereffekte. Das ausgewiesene operative Ergebnis beläuft sich deshalb auf -28 Millionen. Der Verlust auf Stufe Reinergebnis beträgt 57 Millionen, womit er sich gegenüber der Vorjahresperiode beinahe halbiert hat.

Mit diesen Resultaten hat Alcon die Prognosen der Analysten klar übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 1,70 Milliarden und für das operative Kern-Ergebnis bei 252 Millionen.

Im Ausblick auf das Gesamtjahr 2020 heisst es, dass die Unsicherheiten wegen Covid-19 keine finanziellen Prognosen erlauben würden. Man achte allerdings auf die Verwendung des eingesetzten Kapital sowie auf den Cashflow und die Kosten. Alcon geht davon aus, dass sich die Nachfrage bei einer Normalisierung der Lage im zweiten Semester erholen wird.

Am Mittwoch wird das Unternehmen mittels einer Telefonkonferenz weitere Angaben zum Quartal und zu den anstehenden Plänen machen.

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