Zürich (awp) - Der Augenheilkunde-Spezialist Alcon publiziert am Dienstag, 25. November, nachbörslich die Zahlen zum Geschäftsjahr 2019. Insgesamt sieben Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

2019E
(in Mio USD)        AWP-Konsens    Bandbreite     2018A   Schätzungen

Umsatz                 7'437     7'323 - 7'597    7'153        7
Op. Gewinn              -149      -170 -  -121     -248        6
Op. Gewinn (core)      1'262     1'253 - 1'277    1'212        6
Reingewinn              -625      -688 -  -561     -227        5
Reingewinn (core)        926       919 -   943      974        5

(in Fr.)
Dividende je Aktie      0,19      0,19 - 0,20         -        5

FOKUS: Die Jahreszahlen der ehemaligen Novartis-Tochter dürften am Markt mit Spannung erwartet werden. Immerhin sind es die ersten Jahreszahlen als eigenständiges Unternehmen. Analysten gehen davon aus, dass der Markt sich erst einmal auf das organische Umsatzwachstum und die Marge für das Kernergebnis konzentrieren werde.

Zuletzt hätten Kommentare von Branchenkollegen aber positiv geklungen. Dies wecke Hoffnungen, dass sich das gute Momentum im Geschäft mit Kontaktklinsen und Augenchirurgie weiter fortsetzen werde, heisst es etwa in einem Kommentar der UBS.

Zudem müssten Investoren bedenken, dass sich Alcon nach wie vor in einer Turnaround-Phase befinde. Entsprechend hoch seien die Investitionen in CAPEX und Forschung und Entwicklung, heisst es ergänzend bei der ZKB.

ZIELE: Zuletzt hatte Alcon Mitte November seine Ziele für das Gesamtjahr präzisiert. 2019 hat sich das Unternehmen auf der Basis konstanter Wechselkurse ein Wachstum von 4 bis 5 Prozent auf die Fahnen geschrieben. Die operative Kerngewinnmarge soll zwischen 17,0 und 17,5 Prozent und die effektive Kernsteuersatz zwischen 17 und 18 Prozent zu liegen kommen.

Die Mittelfristziele, die unter anderem eine deutlich höhere Kern-Marge vorsehen, wurden bestätigt. Die ausgewiesenen Zahlen dürften aber zunächst stärker als bisher angenommen von den Trennungskosten beeinträchtigt werden. Konkret dürften diese bei rund 500 Millionen Dollar zu liegen kommen, wie das Unternehmen in der Mitteilung einräumte. Bislang war von 300 Millionen ausgegangen worden.

Um die mittelfristigen Wachstumsziele zu erreichen, lanciert das Unternehmen ausserdem ein "Transformationsprogramm". Dieses soll die Kosten ab 2023 um 200 bis 225 Millionen senken. Dieses Programm wieder verschlingt aber zunächst rund 300 Millionen, wie es weiter hiess. Die späteren Einsparungen will das Unternehmen in die Forschung und Entwicklung investieren und damit Wachstum erzielen.

PRO MEMORIA: Seit November war es bei Alcon recht ruhig. Erst vor wenigen Tagen teilte die US-Gesundheitsbehörde FDA mit, dass sie mehrere Medikamente von der Rezeptpflicht befreit habe. Darunter sind auch zwei Mittel des Augenheilspezialisten Alcon. Pataday Twice Daily Relief sowie Pataday Once Daily Relief, beide mit dem Wirkstoff Olopatadin, sind nun frei erhältlich, wie die Behörde bekanntgab. Die Streichung von der Rezeptpflicht sei Teil des "prescription (Rx)-to-OTC switch"-Prozesses, wie es weiter heisst.

AKTIENKURS: Mit einem Kursplus von mehr als 14 Prozent seit Jahresbeginn sind Alcon-Aktien einer der grössten Gewinner unter den Blue Chips. Ihr bisheriges Rekordhoch hatten die Titel im vergangenen Mai bei 63,85 Franken erreicht. Bei Kursen von aktuell 62,75 Franken ist diese Marke in greifbarer Nähe.

ab/jl