Das operative Ergebnis stieg im zweiten Quartal um zwei Prozent auf 3,0 Milliarden Euro, wie der Konzern am Freitag in München mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einer Stagnation gerechnet. Damit sieht sich die Allianz auf Kurs, den operativen Gewinn zumindest stabil zu halten. Nach sechs Monaten liege er mit 5,8 Milliarden Euro "leicht über der Mitte des Zielkorridors" von 11,1 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern ging im zweiten Quartal um fünf Prozent auf 1,9 Milliarden Euro zurück, weil der Verkauf eines Lebensversicherungs-Bestands in Taiwan die Allianz 224 Millionen Euro kostete.

Der Umsatz wuchs im zweiten Quartal um knapp drei Prozent auf 30,9 Milliarden Euro, obwohl die Allianz in weiten Teilen Gegenwind von den Wechselkursen hatte. Der US-Fondsanbieter Pimco profitierte dagegen von Währungseffekten: Obwohl externe Kunden unter dem Strich 9,2 Milliarden Euro abzogen, wuchs das für Dritte - also nicht für die Allianz und deren Kunden - verwaltete Vermögen um 2,5 Prozent auf 1,46 Billionen Euro. Der Volumenzuwachs, höhere Margen und sinkende Kosten trieben das operative Ergebnis der Sparte um zwölf Prozent auf 652 Millionen Euro. Finanzvorstand Giulio Terzariol betonte, im Juni und Juli habe die Allianz schon wieder Nettozuflüsse verzeichnet.

In der Sachversicherung, dem größten Gewinnbringer, trat das operative Ergebnis mit 1,45 Milliarden Euro auf der Stelle. Die Schaden-Kosten-Quote lag wegen Großschäden und Stürmen mit 94,1 Prozent leicht über der Zielmarke. "Wir bleiben auf Kurs, unser Ziel von 94 Prozent in der Schaden-Kosten-Quote zu erreichen", sagte Terzariol. In der Leben- und Krankenversicherung ging das Ergebnis um knapp fünf Prozent auf 1,08 Milliarden Euro zurück. Das liege an schrumpfenden Margen in der Kapitalanlage in Spanien und Deutschland.

Vorstandschef Oliver Bäte kann zum Jahresende das Ziel einer Eigenkapitalrendite von mehr als 13 Prozent voraussichtlich doch noch erreichen. Nach dem ersten Halbjahr lag sie bei 13,8 Prozent, zwei Prozentpunkte höher als ein Jahr zuvor. Das liegt vor allem daran, dass die Allianz ihr überschüssiges Kapital mit vollen Händen an die Aktionäre verteilt. Allein von April bis Juni wurden über Dividenden und zurückgekaufte eigene Aktien 3,9 Milliarden Euro ausgeschüttet. Anfang Juli kündigte die Allianz den dritten milliardenschweren Aktienrückkauf seit Februar 2017 an.