Zürich (awp) - Der Energiekonzern Alpiq hat einen Medienbericht zurückgewiesen, demzufolge der Konzern massiv schrumpfen soll. Man teile aber "die langfristige Vision" einiger Aktionäre, von der internationalen Produktion unabhängiger zu werden.

Die "NZZ am Sonntag" habe in einem Bericht vom vergangenen Wochenende "irreführende Schlussfolgerungen gezogen", teilte die Stromgesellschaft am Dienstag mit. Spekulationen, wonach Aktionäre eine Verkleinerung beabsichtigten, "weist Alpiq in aller Deutlichkeit zurück".

Am vergangenen Freitag war bekanntgeworden, dass Electricité de France (EDF) den Alpiq-Anteil von 25 Prozent an die bisherigen Aktionäre Primeo Energie und EOS, die die Aktien an eine Schweizer Anlagegesellschaft weiterreichen werden, verkauft, und Alpiq damit vollständig in Schweizer Hände übergeht. Neuer Alpiq-Grossaktionär wird CSA Energie-Infrastruktur, ein von der Credit Suisse verwalteter Fonds, in den 135 Schweizer Pensionskassen investiert sind. Zudem sollen die Publikumsaktien dekotiert werden.

Die NZZaS hatte daraufhin geschrieben: "Das Ziel der neuen Investoren ist glasklar: Alpiq soll komplett um- und zurückgebaut werden." Die Zeitung zitierte dabei aus einem Papier, das an interessierte Pensionskassen ging: Das neue schweizerische Aktionariat verfolge "eine Refokussierung von Alpiq auf das schweizerische Stromerzeugungsgeschäft". Und weiter: "Langfristig wird Alpiq somit zu einem reinen Eigentümer und Betreiber von Wasserkraftanlagen in der Schweiz."

Langfristig würden die neuen Aktionäre sämtliche Auslandsaktivitäten loswerden wollen, hiess es in dem Bericht weiter. Von den 1'548 Mitarbeitern seien 58 Prozent ausserhalb der Schweiz beschäftigt. Für die Stromerzeugung in der Schweiz arbeiteten hingegen nur gerade 130 Mitarbeiter, während das Konzernzentrum 297 Mitarbeiter hat. Mit einer solchen Strategie werde Alpiq also massiv schrumpfen.

Der Konzern teilte als Reaktion am Dienstag weiter mit, die Bedeutung des internationalen Geschäfts sei unbestritten. Allerdings hiess es auch: "Die Vision von einigen Aktionären ist, von der internationalen Produktion unabhängiger zu werden, durch die notwendige Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Schweiz für ein wettbewerbsfähiges, profitables Wasserkraftgeschäft." Diese langfristige Vision teile das Management.

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