Er halte es für wahrscheinlich, dass die EU-Kommission vorschlage, die Transaktion zu blockieren, sagte Poupart-Lafarge der Zeitung "Le Figaro" in einem am Dienstag veröffentlichten Interview. Dann würden Alstom und Siemens im Geschäft mit Zügen und Signaltechnik "wieder allein ihrer Wege gehen". "Es wird keine zweite Chance geben." Die Entscheidung wird am Mittwoch erwartet. Sich gegen das voraussichtliche Veto juristisch zur Wehr zu setzen, habe für Alstom keinen Vorrang, sagte Poupart-Lafarge.

Auch Siemens-Chef Joe Kaeser hatte vor kurzem bereits klar gemacht, dass er nicht mehr an eine Genehmigung der Fusion zum "Airbus der Schiene" glaubt.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte die Wettbewerbspolitik der Behörde am Dienstag verteidigt. In einer Rede vor Industrievertretern in Brüssel verwies er darauf, dass die Kommission mehr als 6000 Firmenzusammenschlüsse genehmigt und nur 30 verboten habe. "Das ist eine Botschaft an jene, die sagen, dass die Kommission aus sturen Technokraten besteht." Er spielte damit auf entsprechende Äußerungen von Siemens-Chef Kaeser an. "Das zeigt, dass wir an Wettbewerb glauben, so lange er fair für alle ist. Wir sind nicht politisch oder begünstigen unsere Favoriten, wenn es darum geht, gleiche Voraussetzungen zu schaffen."