PARIS (awp international). Der französische Bahntechnik- und Transportkonzern Alstom zahlt seinen Aktionären eine höhere Dividende als erwartet. Nachdem die lange geplante Zugfusion mit dem deutschen Rivalen Siemens aufgrund des Vetos der europäischen Kartellwächter im Frühjahr gescheitert war, stimmt diese Nachricht die enttäuschten Investoren nun etwas versöhnlicher.

Die Dividende soll 5,50 Euro pro Anteilsschein betragen, wie Alstom bei der Vorlage seiner Jahreszahlen am Dienstag mitteilte. Zuletzt hatte das französische Unternehmen lediglich 35 Cent gezahlt. Experten hatten bereits damit gerechnet, dass Alstom die Ausschüttung dank eines Spartenverkaufs deutlich erhöht - aber nicht in dieser Dimension. Das kam an der Börse gut an - die Aktie legte rund drei Prozent zu.

Hintergrund der erhöhten Gewinnbeteiligung ist der Ausstieg aus den drei mit dem Mischkonzern General Electric geschlossenen Energie-Joint Ventures, die im Rahmen des Verkaufs des Alstom Energy-Geschäfts an GE gegründet wurden. Dieser Verkauf der Anteile an den Gemeinschaftsunternehmen brachte Alstom 2,6 Milliarden Euro, die jetzt zum Teil ausgeschüttet werden.

Ungeachtet der gescheiterten Fusion der Bahnsparte lief das Alstom-Geschäft im vergangenen Geschäftsjahr 2018/2019 (bis 30. März) rund. Der Jahresumsatz stieg um 10 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Damit erfüllte Alstom die eigene Prognose und traf auch die Erwartungen der Experten. Der bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) kletterte im Vergleich zum Vorjahr um knapp 28 Prozent auf 570 Millionen Euro. Die Marge legte auf 7,1 (Vorjahr: 5,4) Prozent zu.

Nach dem Platzen der von Alstom angestrebten Fusion mit Siemens haben die Franzosen den Fokus auf neue Partnerschaften und Akquisitionen gelegt und wollen ihre Profitabilität mit globalen Projekten weiter ausbauen. Der Auftragseingang stieg unter anderem durch Projekte in Saudi-Arabien und Kanada um rund 5 Milliarden Euro auf 12,1 Milliarden Euro an. Einen Ausblick auf das neue Geschäftsjahr hat Alstom für seinen Kapitalmarkttag am 24. Juni in Paris angekündigt./ari/zb/fba