Unter dem wachsenden Druck der Online-Konkurrenz meldete das Unternehmen am Montag Insolvenz an. Vorausgegangenen waren ein rund zehn Jahre langer Umsatzschwund und die Schließung Hunderter Filialen. Die Zukunft des einstigen Aushängeschilds der amerikanischen Kaufhauswelt mit seiner mehr als 125-jährigen Geschichte und rund 90.000 Mitarbeitern hängt nun von der Bereitschaft der Gläubiger ab, die Schulden umzustrukturieren und dabei die Geschäfte am Laufen zu halten. In dem Antrag nach Kapitel 11 des US-Konkursrechts listete das Management 11,3 Milliarden Dollar an Verbindlichkeiten auf. Dem stehen 6,9 Milliarden Dollar an Vermögenswerten gegenüber.

Zuvor waren die Verhandlungen über einen Rettungsplan, zwischen dem Unternehmen und Konzernchef Eddie Lampert gescheitert. Der Milliardär Lampert ist zugleich größter Aktionär und Gläubiger von Sears und hatte den Konzern bereits früher vor dem Aus bewahrt.

Sears wurde Ende der 1880er Jahre gegründet und dominierte mit seinem Bestellkatalog lange Zeit die Kaufhausbranche in den Vereinigten Staaten. Der Chicagoer Sears Tower war bei seiner Fertigstellung 1973 das höchste Gebäude der Welt. Doch in den folgenden Jahrzehnten machten dem Unternehmen die aufstrebenden Discounter wie Walmart und Target immer mehr zu schaffen. Zuletzt setzte vor allem die Zunahme des Online-Handels durch Konkurrenten wie Amazon Sears zu. Im April 2007 hatte die Sears-Aktie noch ein Rekordhoch von 119 Dollar erreicht. Doch seither ging es bergab. Seit 2008 stagnieren die Umsätze, und in den vergangenen sieben Jahren wies Sears nur Verluste aus. Die Aktie stürzte ab und kostete zuletzt weniger als einen Dollar.