Der Ausstieg sei zwischen November und der Zeit vor dem Corona-Ausbruch erfolgt, sagte Finanzchefin Bettina Curtze am Donnerstag. Details zu den Einnahmen oder dem genauen Zeitpunkt nannte sie nicht. Im November war Rocket noch mit elf Prozent an dem weiterhin Verluste schreibenden afrikanischen Amazon-Konkurrenten beteiligt, der vor rund einem Jahr an die New Yorker Börse gegangen war und sich seither auf Talfahrt befindet.

Als bekannteste Startups bleiben damit noch Home24 sowie die Global Fashion Group, die beide börsennotiert sind, in Rockets Portfolio. Anteile an anderen Firmen wie dem Kochbox-Lieferanten HelloFresh haben die Berliner ebenfalls bereits verkauft. Gerüchte, wonach Rocket Internet sich von der Börse zurückziehen könnte, wollte Curtze nicht kommentieren. Das Unternehmen ist im Oktober 2014 zu einem Ausgabekurs von 42,50 Euro an die Börse gegangen, erreichte diesen Preis seit Juni 2015 aber nicht mehr. Am 31. März beliefen sich die liquiden Mittel der Berliner auf 2,1 Milliarden Euro, während die Marktkapitalisierung bei rund 2,6 Milliarden Euro lag.

Unter dem Strich machte Rocket im vergangenen Jahr einen Gewinn von 280 Millionen Euro und damit 43 Prozent mehr als 2018. Trotz der Coronavirus-Krise, die sich laut Curtze sicherlich negativ auf viele Startups auswirken wird, will das Unternehmen weiterhin in Unternehmen investieren sowie Startups gründen. Zuletzt ist es vor allem bei letzteren relativ ruhig um die Berliner geworden.

Bisher hält Rocket Internet daran fest, dass die Hauptversammlung am 15. Mai stattfindet.