Zürich (awp) - Der Halbleiterhersteller AMS hat im ersten Quartal 2019 einen Dämpfer erlitten: Der Umsatz tauchte ab, der an der Schweizer Börse kotierte österreichische Konzern fiel in die Verlustzone. Allerdings war der Rückschlag weniger schlimm als befürchtet.

So sank der Umsatz um 7 Prozent auf 390,2 Millionen Dollar, wie AMS am Dienstag in einem Communiqué bekannt gab. Der bereinigte Betriebsgewinn stürzte auf 23,5 Millionen Dollar von 71,4 Millionen ab. Unbereinigt musste das Unternehmen einen EBIT-Verlust von 4,5 Millionen Dollar ausweisen nach einem operativen Gewinn von 43,0 Millionen Dollar ein Jahr zuvor.

Unter dem Strich belief sich der Reinverlust auf 9,5 Millionen Dollar. Vor zwölf Monaten hatte AMS im Startquartal noch 71,2 Millionen Dollar verdient.

Erwartungen weit übertroffen

Hauptgrund dafür sei der eher gedämpfte Endkundenmarkt und die typische Saisonalität, hiess es. Damit dürfte das Geschäft mit Apple gemeint sein. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der US-Konzern der wichtigste Kunde von AMS ist - auch wenn dies offiziell nicht bestätigt wird. Und gerade bei den Highend-iPhones herrscht nach Schätzung von Experten eine Nachfrageflaute.

Allerdings sei der Umsatz am oberen Ende der erwarteten Spanne und die operative Profitabilität oberhalb der Erwartungen ausgefallen. Das Geschäft von AMS habe sich im erstem Quartal sehr erfreulich entwickelt. Das Automotive-, Industrie- und Medizintechnikgeschäft sei im Rahmen der Erwartungen verlaufen.

Insgesamt hat AMS die Erwartungen der Finanzgemeinde weit übertroffen. Analysten hatten im Schnitt gemäss der Nachrichtenagentur AWP mit einem Umsatz von 357,8 Millionen Dollar und einem bereinigten EBIT von 8,4 Millionen Dollar gerechnet. Beim unbereinigten EBIT hatten sie einen Verlust von 17,9 Millionen Dollar und beim Nettoergebnis einen Verlust von 25,7 Millionen Dollar vorhergesagt.

Verbreitung bei Android-Smartphones

Für die Zukunft rechnet AMS mit einer Verbesserung: Der Konzern kann seine Sensoren nun auch zunehmend in der Android-Welt absetzen. Im ersten Quartal hätten man den Beginn der erwarteten Markteinführungen von Android-Smartphones gesehen, die die 3D-Technologie von AMS verwendeten.

Immer mehr Geräte würden für Anwendungen wie Gesichtserkennung die 3D-Sensorik sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite einsetzen. Bei der Illuminationslösungstechnik für ein 3D-Sensorsystem auf der Geräterückseite hätten bei einem bedeutenden Android-Smartphone-Hersteller die Volumenauslieferungen wie erwartet begonnen.

Auch im Bereich Displaymanagement habe man Markterfolge erzielt. Mehrere wichtige Smartphoneplattformen, die von unterschiedlichen asiatischen Herstellern im ersten Quartal vorgestellt worden seien, würden bereits die Hinter-OLED-Sensoren von AMS nutzen. Die Liefermengen würden sich ausweiten, hiess es.

Für das zweite Quartal erwartet AMS eine positive Entwicklung sequentiell und gegenüber dem Vorjahr mit einem erwarteten Umsatz von 390 bis 430 Millionen Dollar. Die bereinigte operative EBIT-Marge dürfte im Bereich um 10 Prozent ausfallen und damit deutlich höher als im Vorjahr, als ein Verlust angefallen war.

jb/tt