Unterpremstätten (awp) - Der Halbleiterhersteller AMS gibt bei der geplanten Übernahme des Konkurrenten Osram Gas. Insbesondere soll die Mindestannahmeschwelle des Angebots auf 62,5 von 70 Prozent gesenkt werden, wie das Unternehmen am Montag mitteilt. Damit wolle man schneller zum Erfolg kommen, hiess es zur Begründung. Der Entscheid sei nach einer weiteren Analyse der Aktionärsstruktur von Osram gefällt worden.

Gestützt sieht sich das Unternehmen, dessen Aktien an der Schweizer Börse kotiert sind, durch ein "umfassend positives Feedback" während einer zweiwöchigen globalen Investoren-Roadshow. Man sehe sich daher in seiner strategische Vision nochmals bestärkt. Das Übernahmeangebot von AMS läuft bekanntlich noch bis am 1. Oktober.

Neue Details gibt es auch zur Finanzierung des Deals. So will AMS "im Zeitraum Ende Oktober 2019" eine ausserordentliche Generalversammlung abhalten. An dieser solle über eine Kapitalerhöhung über 1,5 Milliarden Euro entschieden werden, so die Mitteilung weiter. Diese diene der teilweisen Refinanzierung der im Zusammenhang mit dem Angebot stehenden Brückenfinanzierung in Höhe von 4,2 Milliarden Euro.

Die Bieterschlacht um den zum Verkauf stehenden Beleuchtungshersteller Osram geht in diesen Tagen in die entscheidende Phase. Bis Dienstag (17.9.) müssen Vorstand und Aufsichtsrat von Osram bekannt geben, ob sie den Aktionären die Übernahme durch den Sensorhersteller AMS empfehlen werden.

AMS bietet 38,50 Euro je Aktie. Das wären insgesamt etwa 3,7 Milliarden Euro, gut 300 Millionen mehr als das von der Osram-Chefetage bislang favorisierte Konkurrenzangebot der US-Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle. Diese haben aber noch die Möglichkeit, ihr Angebot zu erhöhen.

rw/uh