Zürich (awp) - Der Halbleiterhersteller AMS publiziert am Dienstag, 23. Juli, die Ergebnisse zum zweiten Quartal 2019. Insgesamt haben sechs Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q2 2019E
(in Mio USD)   AWP-Konsens   Q2 2018A

Umsatz           395,3         252,8
EBIT*             37,4         -48,6
Reinergebnis*      8,8        -103,5

* bereinigt

FOKUS: Die Analysten rechnen bei AMS im zweiten Quartal mit einem kräftigen Wachstum zum Vorjahr und auch zum Vorquartal dürfte der Umsatz gewachsen sein. Vor Jahresfrist hatte sich die Vorproduktion für wichtige Mobiltelefon-Modelle verzögert. Zudem wird damit gerechnet, das der durchschnittliche Umsatz in den Herbst-Modellen des Kunden Apple, was von Unternehmen nie offiziell bestätigt wird, höher ausfallen dürfte. Der Handelsstreit zwischen den USA und China dürfte die Entwicklung derzeit noch bremsen. Mit Blick nach vorn sind die Analysten optimistischer und rechnen damit, dass das Unternehmen durch die stärkere Positionierung auch bei Android-Modellen eine Diversifizierung erreichen kann.

ZIELE: AMS hat für das Quartal beim Umsatz eine Zielspanne von Umsatz von 390 bis 430 Millionen Dollar genannt. Die bereinigte operative EBIT-Marge dürfte im Bereich um 10 Prozent ausfallen. Im Vorjahr war hier noch ein Verlust angefallen. Zuletzt hatte das Unternehmen von einer "sehr erfreulichen Dynamik" auf operativer Ebene gesprochen, hiess es bei Analysten.

PRO MEMORIA: Für Irritationen sorgte AMS zuletzt mit dem sehr überraschenden Übernahmeangebot für den Leuchtmittelhersteller Osram, das dann bereits wieder wenige Stunden später wieder zurückgezogen wurde. AMS wäre bereit gewesen, 3,7 Milliarden Euro für Osram auf den Tisch zu legen. Als Grund für den Rückzug der Offerte hiess es, dass es "keine ausreichende Basis" für weitere Gespräche mit Osram gegeben habe. Über die Motivation von AMS, ein Angebot für Osram zu unterbreiten, herrschte unter den Experten leichte Verwunderung, da offensichtlich nur geringe Überschneidungen im Geschäft gebe. Zu den Kunden von Osram gehören zwar auch Auto- und Smartphone-Hersteller. In diesen Bereichen hätten Synergien bestanden.

Bei der Entwicklung neuer Sensoren ist AMS zuletzt eine Reihe von Kooperationen eingegangen. Bei Bildsensoren wurde eine Zusammenarbeit mit dem südkoreanischen Anbieter von Hochleistungs-CMOS-Bildsensoren SmartSens Technology vereinbart und bei der 3D-Gesichtserkennung mit der chinesischen Firma MEGVII. Im Bereich autonomes Fahren wurde bereits im Mai die Kooperation mit den deutschen Unternehmen Ibeo Automotive Systems und ZF Friedrichshafen angekündigt.

Auf der Produkteseite hat AMS zuletzt eine neue Audio-Technologie zur Geräuschunterdrückung bei Hörgeräten vorgestellt.

Das erste Quartal hatte AMS mit einem Umsatzrückgang von 7 Prozent auf 390,2 Millionen Dollar abgeschlossen, der jedoch geringer ausfiel als von den Analysten geschätzt. Der bereinigte Betriebsgewinn stürzte auf 23,5 Millionen Dollar von 71,4 Millionen ab.

AKTIENKURS: Angesichts der bewegten Nachrichtenlage im Handelsstreit und der ohnehin hohen Kursschwankungen im Tech-Segment, konnte sich auch die AMS-Aktie stärkere Ausschläge nach oben und unten nicht entziehen. Seit Jahresanfang konnte sich die Aktie jedoch wieder klar von den im zweiten Halbjahr 2018 erlittenen Verlusten erholen. Vor einem Jahr notierten AMS noch bei rund 79 Franken, im Januar 2019 wurde bei rund 18 Franken ein Mehr-Jahres-Tief markiert. Seitdem ging es, unterbrochen von zeitweisen Rücksetzern, tendenziell wieder aufwärts und aktuell notieren AMS bei rund 43 Franken.

an/yl/yr