Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

NOVARTIS: Novartis steht offenbar kurz vor weiteren Zukäufen. Wie das "Wall Street Journal" (WSJ) berichtete, stehen Novartis und das US-Unternehmen Medicines kurz vor einer Einigung über eine knapp 7 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme. Das Blatt erfuhr dies aus informierten Kreisen. Novartis selbst kommentiert die Marktspekulationen nicht. Mit der Übernahme will Novartis dem Bericht zufolge seine Reichweite im lukrativen Markt für Herzbehandlungen ausbauen. Medicines ist auf die Entwicklung von Cholesterin-Medikamenten spezialisiert. (WSJ, online; siehe auch separate Meldung)

SWATCH: Der Uhrenhersteller Swatch reagiert offenbar mit der Schliessung einzelner Filialen in Hongkong auf die anhaltenden Unruhen in der Sonderverwaltungsregion. Wie der "Tagesanzeiger" in seiner Ausgabe vom Samstag berichtete, bestätigte ein Sprecher des Unternehmens dem Blatt entsprechende Massnahmen. So würden einige Läden in Hongkong aus Sicherheitsgründen früher geschlossen, der Betrieb teilweise eingestellt oder sie würden gar den ganzen Tag geschlossen gelassen. Hongkong der grösste Uhrenmarkt der Welt, eine solche Entscheidung fällt also ins Gewicht. (Tagesanzeiger, S.9; siehe auch separate Meldung)

AMS I: Der Sensorenhersteller stand auch am Wochenende weiterhin im Fokus der Berichterstattung. So erfuhr das deutsche Magazin "Der Spiegel", dass die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien gegen einen AMS-Mitarbeiter wegen angeblicher Regelverstöße ermitteln - die Rede ist von Insiderhandel. Bei AMS selbst hiess es, dem Unternehmen sei keine Untersuchung bekannt. (Der Spiegel, ab S. 74; siehe auch separate Meldung)

AMS II: Dagegen hat AMS von seinem Grossaktionär Temasek Zuspruch für die geplante Übernahme des Münchner Lichtkonzerns Osram erhalten. Man glaube, dass der Zusammenschluss vor allem im Bereich Optoelektronik sinnvoll sei, wird Uwe Krüger, Geschäftsführer von Temasek, beispielsweise in einem Bericht des Finanzportals "boerse-online.de" zitiert. Temasek ist Singapurs Staatsfonds. Als Anteilseigner greife man jedoch nicht in die Geschäftspolitik der Portfoliounternehmen ein, erklärte Krüger. (boerse-online.de; Euro am Sonntag, S. 14; siehe auch separate Meldung)

NEGATIVZINS: Die seit fünf Jahren geltenden Negativzinsen sickern immer tiefer in den Alltag ein. So werde Sparen neuerdings bestraft, war in der "NZZ am Sonntag" zu lesen. Die Schweiz hält mit ihren minus 0,75 Prozent dabei den Weltrekord. Mittlerweile geben die Banken die dadurch entstehenden Kosten weiter. So müssen etwa die Kunden von Postfinance bei Barguthaben ab einer bestimmten Höhe den Negativzins zahlen. Die Credit Suisse werde im Januar folgen. Aber auch in anderen Bereichen wie etwa beim Mietzinsdepot falle der anhaltende Negativzins auf, so das Blatt. (NZZaS, S. 20)

SPITÄLER: Vielen Schweizer Spitälern geht es schlecht. Jedem zehnten droht gar der Konkurs, wie die "NZZ am Sonntag" unter Berufung auf eine Analyse des Beratungsunternehmens Price Waterhouse Coopers (PwC) berichtet. Demnach sind 37 von 44 untersuchten Spitäler nicht mehr profitabel genug, um in den nächsten fünf bis zehn Jahren wettbewerbsfähig zu bleiben. In der Studie wurden unterschiedlich grosse öffentliche Spitäler aus allen Landesregionen untersucht, die zusammen etwa 70 Prozent des Gesamtumsatzes im Spitalmarkt erzielen. Die Zahl der Konkurse könnte sogar noch steigen, falls die Spitäler nicht rasch Zugeständnisse bei ihrem Angebot machten. (NZZaS, S. 1, 9)

MEDIKAMENTEN-KNAPPHEIT: Der Schweiz fehlen wichtige Medikamente. So erreichte die Zahl der Lieferengpässe von Medikamenten in dieser Woche laut "NZZ am Sonntag" mit 645 ein Rekordniveau. Das Blatt stützt sich dabei auf Daten der Plattform Drug­shortage.ch. Laut Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) waren in den Jahren 2017 und 2018 81 lebenswichtige Medikamente zeitweise vergriffen. Die Zahl der Versorgungsstörungen erhöhte sich dem Bericht zufolge 2018 um 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Bundesamt für ­Gesundheit (BAG) durchleuchtet derzeit im Rahmen einer vertieften Analyse die gesamte Versorgungskette und prüft, welche Massnahmen umgesetzt werden sollen. (NZZaS, S.37)

STADLER RAIL: Für den Präsidenten des Zugherstellers Stadler-Rail, Peter Spuhler, stellt das geplante Engagement der früheren Bundesrätin und Verkehrsministerin Doris Leuthard im Verwaltungsrat seiner Schienenfahrzeugfirma keinen Interessenskonflikte dar. Er erwarte, dass Schweizer Politiker die Wirtschaft unterstützen - und das nicht nur, solange sie ein Amt ausüben, sagte Spuhler im Interview mit dem "SonntagsBlick". Es sei falsch, wenn man den Bundesräten nach ihrer politischen Karriere praktisch ein Berufsverbot auferlegen wolle. (SonntagsBlick, online)

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