Premstätten (awp) - Der Halbleiterhersteller AMS verkauft seine Wireless-Produktelinien für NFC und RFID-Leser an STMicroelectronics. Analysten sehen in dem Deal einen klugen strategischen Schritt. Die Aktie legt am Freitagvormittag stärker als der Gesamtmarkt zu.

Den Kaufpreis beziffert AMS in einer Mitteilung vom Freitag auf 79,3 Mio USD. Vereinbart wurde zudem die Zahlung weiterer 37 Mio USD beim Erreichen bestimmter Ergebnisse.

Das Unternehmen erwartet den Abschluss der Transaktion am (heutigen) Freitag und geht von einer Entkonsolidierung der von der Transaktion umfassenden Produktelinie ab dem Anfang August aus.

Im Rahmen der Transaktion veräussert AMS das NFC-Geschäft, einschliesslich der NFC-Frontend- und Antennenverstärkungslösungen sowie das Geschäft mit integrierten HF/UHF RFID-Lesern. Bei NFC (near field communication) handelt es sich um eine drahtlose Kommunikationstechnik und RFID (radio-frequency identification) ermöglicht die Identifizierung mit Hilfe elektromagnetischer Wellen.

Das Geschäft mit sensorbezogenen NFC/RFID-Wireless Tag-Produkten sowie zugehörige Entwicklungsressourcen behalte AMS im Portfolio. Dies, um drahtlose IoT (Internet of Things)-Sensorlösungen zu entwickeln und künftige Sensortechnologien zu unterstützen.

"Wir konzentrieren uns auf das aktive Management unseres Technologieportfolios und die attraktivsten Geschäftschancen zur Umsetzung unserer Strategie mit Fokus auf Sensorlösungen", wird CEO Alexander Everke zitiert. "Diese Transaktion ist ein weiterer strategischer Schritt auf dem Weg von AMS zum weltweit führenden Anbieter von Sensorlösungen für alle wichtigen Endmärkte."

ANALYSTEN ANGETAN - AKTIE GESUCHT

Mit dem Verkauf könne sich AMS vom NFC/RFID-Geschäft, welches im letzten Jahr durch den Verlust des Apple-Auftrages in die Schlagzeilen geriet, elegant lösen, so Andreas Müller von der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Der Preis scheint ihm vorteilhaft zu sein. Die Fokussierung auf Sensorlösungen dürfte zudem das Margenprofil von AMS längerfristig stärken, wie es heisst. Er votiert für die AMS-Aktien weiterhin auf "Übergewichten".

Auch Michael Foeth von der Bank Vontobel sieht in dem Deal einen klugen strategischen Schritt. Er bewertet den Preis angesichts des gedämpften Geschäftsausblicks innerhalb des AMS-Portfolios als gut. AMS vollziehe einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum führenden Anbieter von Sensorlösungen. Er zeigt sich weiterhin positiv gestimmt gegenüber der Positionierung des Unternehmens und dessen Perspektiven für 2017 und darüber hinaus. Seine Empfehlung lautet unverändert "Buy" und das Kursziel 40,00 CHF.

Die AMS-Aktie legt um 10.25 Uhr bei ansprechenden Volumen um 1,1% auf 32,20 CHF zu, während der am SPI gemessene Gesamtmarkt 0,51% höher steht. Seit Anfang Juli hat der Titel etwa ein Drittel im Wert zugelegt.

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