Unterpremstätten (awp) - Der Halbleiterhersteller AMS setzt sich mit unterschiedlichen Meldungen zur Wochenmitte ins rechte Licht. Wie das Unternehmen am Morgen angekündigt hat, startet es ein neues Aktienrückkaufprogramm für bis zu 8% des Grundkapitals. Der Rückkauf soll über die ordentliche Handelslinie der SIX Swiss Exchange zum Marktpreis realisiert werden. Zugleich hatte AMS bereits am Vorabend eine Zusammenarbeit im Bereich von 3D-Sensorik-Kameralösungen angekündigt. Beides zusammen kommt an der Börse gut an.

Das Aktienrückkaufprogramm wird den Angaben zufolge am 10. November 2017 aufgenommen und dauert bis spätestens 08. November 2019. Dabei behält sich AMS das Recht vor, das Programm jederzeit zu beenden und allenfalls doch keine Aktien zu kaufen. Durchführen soll den Rückkauf die Bank J. Safra Sarasin.

Gestützt auf einen Beschluss der Generalversammlung vom 9. Juni 2017 könnten die zurückgekauften Aktien sowohl zur Bedienung von Aktienoptionen aus Mitarbeiteroptionsprogrammen, als Gegenleistung für den Erwerb von Unternehmen, zur Herabsetzung des Grundkapitals durch Einziehung eigener Aktien oder zum Weiterverkauf verwendet werden. Basierend auf den aktuell 84'419'826 ausstehenden Inhaberaktien umfasse das Rückkaufvolumen maximal 6'753'586 Inhaberaktien, heisst es weiter.

Im Nachgang an die Generalversammlung im Juni, an der das Aktienrückkaufprogramm bewilligt worden war, hatte AMS mitgeteilt, dass der Gegenwert bzw. Erwerbskurs je zu erwerbender Stückaktie den Betrag von 1,00 CHF nicht unterschreiten dürfe. Ausserdem dürfe er den durchschnittlichen, ungewichteten Börsenschlusskurs der vorangegangenen zehn Handelstage nicht mehr als 30% überschreiten.

KOOPERATION IN CHINA KOMMT BEI ANALYSTEN GUT AN

Mit dem Unternehmen Sunny Opotech wird AMS künftig im Bereich von 3D-Sensorik-Kameralösungen für Mobilgeräte- und Automotive-Anwendungen zusammenarbeiten. Die Kameralösungen sollen an Hersteller (OEMs) in China wie auch weltweit vermarktet werden. Die Kameralösungen für 3D-Sensorik-Anwendungen werden laut Mitteilung "das Spektrum der optischen Technologien und Komponenten beider Partner sowie zugehörige Software und Algorithmen" beinhalten. Die Partnerschaft habe den Schwerpunkt Mobilgeräte- und Smartphone-Anwendungen für globale OEMs und umfasse darüber hinaus künftige Einsatzmöglichkeiten für 3D-Sensorik-Kamerasysteme im Automobilbereich.

Vontobel-Analyst Michael Foeth sieht die Kooperation als einen attraktiven Weg für AMS, die Präsenz bei chinesischen Smartphone-OEMs sowie im Automobilmarkt auszubauen. "Damit können sich die 3D-Sensorlösungen von AMS schneller verbreiten, und das Unternehmen kann seine Kundenbasis diversifizieren", schreibt der Experte.

Bei der ZKB und Bryan Garnier äussern sich die zuständigen Analysten dagegen zum Aktienrückkaufprogramm. Bei der ZKB hebt Analyst Andreas Müller hervor, dass das Programm vor allem "für aktienbasierte Vergütungen und für die Earn-outs der getätigten Akquisitionen verwendet werde.

Bei Bryan Garnier wiederum heisst es, das Programm sei erwartet worden. Mit Blick auf die Partnerschaft mit Sunny Opotech zeigt sich auch der Experte Dorian Terral überzeugt, dass AMS seine Marktanteile in China so schneller ausbauen könne.

An der Börse halten sich die AMS-Aktien gegen 10.30 Uhr mit zuletzt +0,6% besser als der Gesamtmarkt. Allerdings waren sie im frühen Handel noch um mehr als 1% gestiegen. Der SPI gewinnt zeitgleich 0,2% hinzu.