LONDON (awp international) - Der britisch-südafrikanische Bergbaukonzern Anglo American erholt sich nach seiner schweren Krise wieder. Für das vergangene Jahr konnte Anglo mit 1,6 Milliarden Dollar wieder einen Gewinn ausweisen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Im Vorjahr steckte der Konzern wegen der Talfahrt bei den Rohstoffpreisen mit 5,6 Milliarden US-Dollar Verlust tief in den roten Zahlen. Die Schulden fuhr das Unternehmen bis Ende 2016 unter anderem wegen eines grossen Verkaufsprogramms um ein Drittel auf 8,5 Milliarden Dollar herunter. Eine Dividende soll es aber erst Ende 2017 wieder geben.

Anglo steigerte die Förderung von Rohstoffen um 2 Prozent. Das operative Ergebnis vor Sonderposten (Ebitda) kletterte dank Kostensenkungen um ein Viertel auf 6,1 Milliarden Dollar. Der Konzern verdient das meiste Geld mit Kohle, Eisenerz und Diamanten.

Eigentlich wollte sich das Unternehmen künftig auf Diamanten, Kupfer und Platin konzentrieren, auch um sich unabhängiger von starken Preisschwankungen zu machen. Produktionsstätten für Kohle, Eisenerz und Nickel, die zuvor zum Verkauf standen, sollen nun aber Teil von Anglo bleiben, weitere Verkäufe zum Schuldenabbau seien nicht nötig. Konzernchef Mark Cutifani will in diesem Jahr die Gunst der Ratingagenturen zurückgewinnen und die Kreditwürdigkeit wieder aus dem spekulativen "Ramsch"-Bereich herausführen./men/ees/fbr