KOPENHAGEN (awp international) - Die weltgrösste Container-Reederei Moller-Maersk hat mit ihrer Gewinnprognose für 2019 die Anleger an der Börse enttäuscht. Der operative Gewinn (Ebitda) dürfte im laufenden Jahr nach neuer Rechnungslegung rund 5 Milliarden US-Dollar erreichen, teilte der dänische Reederei-Konzern am Donnerstag in Kopenhagen mit. Auf vergleichbarer Basis wären dies aber nur 4 Milliarden Dollar und damit nur eine geringe Steigerung im Vergleich zu 2018. Analysten hatten jedoch mit deutlich mehr gerechnet.

Die Aktie der Reederei geriet nach den Nachrichten in einen Abwärtsstrudel. Am Vormittag verlor das Papier an der Börse in Kopenhagen zeitweise mehr als elf Prozent an Wert.

Im abgelaufenen Jahr steigerte der Konzern seinen Umsatz vor allem dank der Übernahme der deutschen Reederei Hamburg Süd um 26 Prozent auf 39 Milliarden Dollar. Unter dem Strich gelang Maersk die Rückkehr in die Gewinnzone: Der Überschuss belief sich auf 3,2 Milliarden Dollar nach einem Verlust von knapp 1,2 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn kletterte nach alter Rechnungslegung um knapp acht Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar. Die Gewinnprognose für 2019 liegt nach diesen Regeln nur bei 4 Milliarden Dollar.

Die Aussichten für die Gesamtwirtschaft seien 2019 schlechter als im Vorjahr, sagte Maersk-Chef Søren Skou dem Sender Bloomberg TV. Ihm zufolge verbessert sich zwar das Verhältnis von Angebot und Nachfrage in der lange von Überkapazitäten und Insolvenzen gebeutelten Branche. Allerdings belasteten steigende Treibstoffpreise die Unternehmen. Skou sagte, er sehe keinen Grund, weshalb der Ölpreis fallen sollte.

Unterdessen trennt sich Maersk von seinem eigenen Öl-Fördergeschäft. Ab dem 4. April soll der Bereich als eigene Einheit an der Börse gelistet werden. Die Maersk-Aktionäre werden damit direkte Anteilseigner des Förderunternehmens./stw/mis/tav