"Wir müssen zugeben, dass die Amerikaner zuletzt eine Reihe von Maßnahmen ergriffen haben, die uns überrascht haben", sagte Maersk-Chef Soren Skou in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Die Situation im Handel sei heftiger geworden. Wenn die Gespräche zwischen China und den USA scheiterten, bekäme Maersk das zu spüren. Skou hatte in den vergangenen Monaten die Risiken für das Geschäft der Reederei durch eine weltweiten Handelskrieg heruntergespielt.

Im ersten Quartal steigerte die weltgrößte Containerschiff-Reederei den operativen Gewinn (Ebita) zwar um fünf Prozent auf 669 Millionen Dollar, Analysten hatten aber mit 852 Millionen Dollar gerechnet. Skou bezeichnete das Ergebnis als "unbefriedigend". Er rechnet für das Gesamtjahr mit einem Ebitda in einer Spanne von vier bis fünf Milliarden Dollar. An der Börse kamen die Nachrichten schlecht an: Die Maersk-Aktien rutschten um fast zehn Prozent ab.

Auch Spannungen zwischen den USA und dem Iran beunruhigen den Maersk-Manager. Die USA hatten in der vergangenen Woche das internationale Atomabkommen mit dem Teheran aufgekündigt und neue Sanktionen beschlossen. "Die ganze Situation mit dem Iran, die den Ölpreis treibt, ist sicher nicht gut für unser Container-Geschäft", sagte Skou. "Mit den Sanktionen, die die USA verhängen wollen, kann man nicht Geschäfte im Iran machen, wenn man ebenfalls in den USA tätig ist - und das sind wir in großem Stil."

Im vergangenen Jahr hatte die Oetker-Gruppe aus Bielefeld ihre Reederei Hamburg Süd an die Dänen verkauft. Im ersten Quartal habe es noch keine Synergien aus der Integration der Deutschen gegeben. Diese erwartet der Konzern für das zweite Quartal. Die Eingliederung laufe wie geplant.