"Für uns wird das dann ein Thema, wenn ein Aufnahmeantrag bei uns auf dem Tisch liegt", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Christian Ossig, mit Blick auf den Haftungsverbund der Privatinstitute am Donnerstag in Berlin. Voraussetzung dafür sei aber, dass es erst einen Verkauf gebe. Deshalb befasse sich die Einlagensicherung des BdB mit dem Fall "bestenfalls aus der Distanz".

Der BdB hat im vorigen Jahr zusammen mit den Sparkassen ein Modell erarbeitet, wie die HSH Nordbank als ehemalige Landesbank von der Institutssicherung der öffentlich-rechtlichen Banken ins Haftungssystem der Privatbanken wechseln kann. Man habe damit eine Lösung und eine Brücke entwickelt, "über die auch andere Banken gehen können", sagte Ossig. Die HSH wurde 2018 von US-Investoren um Cerberus und J.C.Flowers für rund eine Milliarde Euro gekauft und Ende November als erste Landesbank privatisiert.

Die Eigentümer der Norddeutschen Landesbank (NordLB) verhandeln derzeit mit den drei US-Beteiligungsfirmen Cerberus, Centerbrigde und Apollo über einen Einstieg bei der NordLB als Minderheitsaktionär. Zuletzt wurden Apollo Insidern zufolge geringere Chancen eingeräumt. Der Mehrheitseigner Niedersachsen ist auch offen für eine öffentlich-rechtliche Lösung. Im Gespräch war eine Fusion der NordLB mit der Landesbank Hessen Thüringen (Helaba). Dies dürfte inzwischen aber weitgehend vom Tisch sein, wie mehrere mit der Lage vertraute Personen signalisieren. Die NordLB-Träger peilen eine Grundsatzentscheidung für Ende Januar an und wollen dann beschließen, mit wem sie finale Verhandlungen beginnen. Im Februar könnte der Deal über die Bühne gehen.

Niedersachsen hält knapp 60 Prozent an der NordLB, die niedersächsischen Sparkassen gut 26 Prozent und Sachen-Anhalt fast sechs Prozent.