FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem Tweet von US-Präsident Donald Trump zu möglichen Auswirkungen des Handelskonflikts mit China auf Preise von Apple-Produkten sind die Kurse deutscher Halbleiteraktien am Montag unter Druck geraten. Sie folgten damit im frühen Handel den Vorgaben aus Asien, wo vor allem die Papiere von Apple-Zulieferern verkauft worden waren.

Trump hatte am Samstag als Reaktion auf Apple-Aussagen zu möglichen Preissteigerungen wegen hoher Zölle gegen China getwittert, es gebe für Apple "eine einfache Lösung mit null Prozent Abgaben und sogar Steueranreizen. Stellen Sie Ihre Produkte in den Vereinigten Staaten her statt in China", forderte Trump von dem kalifornischen iPhone-Produzenten.

Hierzulande büßten daraufhin am Montag die Aktien des Apple-Zulieferers Dialog Semiconductor knapp 3 Prozent ein. Händler sprachen von einer eingetrübten Stimmung für die Branche. Die Papiere von Aixtron, einem Ausrüster der Halbleiterindustrie, verloren gut 4 Prozent. Der Kurs des Wafer-Herstellers Siltronic gab um 0,6 Prozent nach. Wafer sind das Ausgangsprodukt für Halbleiter.

Der iPhone-Hersteller selbst hatte erneut informiert, dass US-Zölle auf chinesische Produkte auch zu Preisanhebungen für Geräte wie etwa die Apple Watch, die Ohrhörer AirPods, den Computer MacMini sowie diverses Zubehör sorgen könnten. Es geht um die geplante Zusatzgebühr von 25 Prozent auf in China hergestellte Produkte im Gesamtwert von 200 Milliarden Dollar.

Apple wird am Mittwoch neue Produkte vorstellen. Analyst Rod Hall von Goldman Sachs rechnet zwar mit "interessanten Neuerungen" beim Mac Mini und bei den Apple Watches. Allerdings dürfte sich der Umsatz in diesen Produktkategorien 2019 auf geschätzte rund 46 Milliarden US-Dollar belaufen. Das entspreche lediglich einem Sechstel der Konzernerlöse. Der Fokus liege klar auf dem iPhone, so der Experte.

Auch das iPhone als wichtigstes Apple-Produkt wird in der Volksrepublik China montiert. Es soll nach bisherigem Stand nicht von den Zöllen getroffen werden. In der Wertschöpfungskette von Apple stehen nach einer Analyse von Nikkei Asian Review die Fabriken auf dem chinesischen Festland allerdings auch nur auf Platz vier. Die wertvollsten Komponenten stammen demnach aus Taiwan gefolgt von den USA und Japan. Hersteller aus der Europäischen Union liegen auf Platz fünf./chd/DP/bek/ajx/jha/