LONDON (dpa-AFX) - Der Chipentwickler Dialog Semiconductor hat im vierten Quartal das untere Ende seiner Umsatzprognose erreicht. Die Erlöse lagen bei 431 Millionen US-Dollar, wie das Unternehmen am Montag anhand vorläufiger Berechnungen in London mitteilte. Dialog Semi war zuvor von 430 bis 470 Millionen Dollar ausgegangen. Die Aktie verlor zwar zum Handelsstart zunächst knapp 3 Prozent, konnte dann aber ins Plus drehen und notierte am Morgen zuletzt um 4 Prozent höher.

Auch im Gesamtjahr kratzte der Konzern, der noch stark von seinem Großkunden Apple abhängig ist, an seiner Prognose: Der Umsatz stieg um 7 Prozent auf rund 1,44 Milliarden Dollar - als Ziel ausgegeben waren rund 1,46 Milliarden Dollar. Dabei profitierte das Unternehmen auch von der Übernahme des Halbleiterunternehmens Silego.

Analyst Robin Brass von der Privatbank Hauck & Aufhäuser zeigte sich zufrieden. Seine Erwartungen seien getroffen worden, schrieb er in einer ersten Reaktion, in der er bei seiner Einstufung "Buy" für die Aktie blieb. Das sollte als positives Signal gesehen werden, nachdem viele Apple-Zulieferer zuletzt Gewinnwarnungen wegen der schwachen Nachfrage nach der jüngsten iPhone-Generation veröffentlicht hätten.

Apple hatte jüngst einräumen müssen, dass das Weihnachtsgeschäft deutlich schlechter lief als erwartet. Der iPhone-Konzern senkte daher die Umsatzprognose. Die kräftige Korrektur gehe vor allem auf die schwächeren iPhone-Verkäufe in China zurück, hatte Konzernchef Tim Cook betont. Allerdings hatte er auch eingestanden, dass in einigen Märkten weniger Nutzer ihre alten iPhones durch die neuen Modelle ersetzten. Auch Konkurrent Samsung hatte wegen des scharfen Wettbewerbs im Smartphonegeschäft sowie einer schwächeren Nachfrage nach Speicherchips zuletzt einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen und zudem ein schwächeres Erstquartalsergebnis in Aussicht gestellt.

Bei Dialog Semiconductor dürften im vergangenen Jahr nach früheren Schätzungen des Unternehmens rund drei Viertel aller Erlöse aus dem Geschäft mit dem iPhone-Hersteller gestammt haben. Bis 2022 soll die Abhängigkeit von Apple insgesamt auf dann 35 bis 40 Prozent vom Umsatz sinken. Dialog hatte Mitte Oktober seine Beziehung beim Zuliefergeschäft mit Stromsteuerungschips mit Apple dauerhaft neu geregelt. Seit langem hatte es Spekulationen gegeben, der kalifornische Elektronik-Riese könne die Chips für iPhones und iPads künftig selbst herstellen, was Investoren von Dialog abgeschreckt hatte. Dialog hatte im November für das neue Geschäftsjahr 2019 trotz absehbar abflauender Umsätze mit Apple stabile Erlöse angekündigt.

Finanziell zeigt sich Dialog Semiconductor zudem gut aufgestellt. Im vergangenen Jahr sei das Unternehmen schuldenfrei gewesen, hieß es in der Mitteilung vom Montag weiter. Die Barmittel sowie die -äquivalente beliefen sich auf 678 Millionen Dollar, dies seien 199 Millionen mehr als im Vorjahr. Die ausführlichen Zahlen will Dialog Semiconductor am 6. März vorlegen./nas/tav/jha/