LAS VEGAS (dpa-AFX) - Die Technik-Messe CES steht 2020 im Jahr der US-Präsidentenwahl verstärkt im Zeichen der Politik. Für besonderes Aufsehen sorgt ein Auftritt von Präsidententochter Ivanka Trump, die am ersten Messetag am Dienstag über die Zukunft der Arbeit sprechen will. Außerdem rückt das Thema Datenschutz durch eine Diskussionsrunde mit den Verantwortlichen von Facebook und Apple mehr als sonst in den Vordergrund. Hauptsächlich geht es aber bis Freitag wie gewohnt um Technik wie Sprachassistenten, Roboterautos, Fernseher mit besonders scharfem Bild und Geräte für das vernetzte Zuhause.

Der Termin mit Trump, die als "Beraterin des Weißen Hauses" auftritt, löste Debatten aus. So kritisierte die bekannte Branchenanalystin Carolina Milanesi, in der Industrie gebe es viele Frauen, die viel besser qualifiziert seien, über die Veränderungen der Arbeitswelt durch Technologie zu sprechen. Ivanka Trump soll auf der Bühne vom Chef des Messeveranstalters CTA, Gary Shapiro, interviewt werden.

Shapiro verteidigte nach der Kritik den Auftritt von Trump. Es gebe in den USA und auch anderswo auf der Welt große Sorge um die Zukunft der Arbeitsplätze und gemeinsam mit dem Weißen Haus könne man eine vertiefte Diskussion darüber anstoßen, sagte er dem Sender BBC. Und Ivanka Trump sei die Co-Vorsitzende eines beratenden Gremiums zur Arbeitspolitik, in dem unter anderem große Arbeitgeber wie Apple, Walmart und IBM vertreten seien. Zugleich wollte Shapiro die Frage nicht beantworten, ob die Idee für den Auftritt vom Weißen Haus oder den Messeveranstaltern ausging.

Die Podiumsdiskussion um Datenschutz markiert zugleich das erste Mal seit vielen Jahren, dass Apple offiziell an einem CES-Termin teilnimmt - auch wenn es nur darum ging, die zuständige Top-Managerin Jane Horvath nach Las Vegas zu schicken. Vergangenes Jahr meldete sich der Konzern schon mit einem riesigen Werbebanner auf einer Hauswand, das den Datenschutz beim iPhone anpries, zurück.

Eine fortlaufende Rivalität ist der Wettlauf zwischen Amazon und Google, ihre Sprachassistenten in möglichst viele Geräte zu bringen. Unter den ungewöhnlicheren Erfindungen dieses Jahr ist ein Duschkopf mit eingebautem Lautsprecher, der Amazons Alexa-Software unterstützt. Google hatte mit seinem Assistent stark zum Vorreiter Amazon aufgeschlossen. Die Assistenzprogramme waren zudem in den vergangenen Monaten in die Kritik geraten, weil einige Mitschnitte zur Verbesserung der Spracherkennung auch von Menschen angehört wurden. Inzwischen können Nutzer das verhindern.

Die CES, die am Montag mit ersten Presseterminen startet, ist in den vergangenen Jahren auch immer mehr zu einer Automesse geworden. Diesmal will unter anderem Daimler-Chef Ola Källenius ein Konzeptfahrzeug vorstellen. Die Fachbesucher-Show öffnet offiziell am Dienstag und läuft bis Freitag./so/chd/DP/he