OMAHA (dpa-AFX) - Warren Buffett hat zu Jahresbeginn ausnahmsweise kein großes Glück an den Finanzmärkten gehabt und mit seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway im ersten Quartal erheblich weniger verdient. Verglichen mit dem Vorjahreswert fiel der Überschuss um 27 Prozent auf 4,06 Milliarden Dollar (3,7 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Freitag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der operative Gewinn sank um fünf Prozent auf 3,56 Milliarden Dollar.

Zu Buffetts Konglomerat gehören über 80 Firmen - von Versicherern, Einzelhandelsgrößen und Autohäusern bis hin zu Zeitungen und einer Frachteisenbahn. Zuletzt lief vor allem das Versicherungsgeschäft um den US-Branchenriesen Geico weniger rund. Zudem hält Berkshire Hathaway große Aktienanteile an diversen börsennotierten Konzernen wie Apple , Coca-Cola , Goldman Sachs oder Kraft Heinz .

Die Zahlen wurden vor dem jährlichen Aktionärstreffen veröffentlicht, das am Samstag in Buffetts Heimatort Omaha im US-Bundesstaat Nebraska beginnt. Das Event, zu dem Zehntausende Fans erwartet werden, ist traditionell ein buntes Spektakel, bei dem der 86-jährige Buffett als Entertainer auftritt und sich den Fragen seiner Anhänger stellt.

Auch wenn das Quartalsergebnis deutlich geringer ausfiel als Analysten erwartet hatten, dürften die Anleger wenig Grund haben, sich zu beschweren. Buffett, wegen seines Gespürs für lukrative Finanzgeschäfte das "Orakel von Omaha" genannt, liefert zuverlässig Milliardengewinne. Der Aktienkurs von Berkshire Hathaway ist in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 16 Prozent gestiegen - damit hinkte das Papier zuletzt der Entwicklung des Dow Jones hinterher.

Über einen längeren Zeitraum betrachtet gesehen liefen die Aktien des Unternehmens allerdings deutlich besser als der US-Standardwerteindex. So stieg der Kurs der legendären A-Aktie, die am Freitag den Handel mit einem Kurs von exakt 250 000 Dollar beendete, in den vergangenen 30 Jahren um rund 8500 Prozent und überflügelte damit den Dow Jones um ein Vielfaches.

Auch bei der Betrachtung über 10 oder 20 Jahre liegt Buffetts Unternehmen mit Aufschlägen von knapp 90 beziehungsweise rund 530 Prozent deutlich vorne. Da die A-Aktie bereits seit Mitte der Neunziger Jahre im fünfstelligen Bereich notierte, gibt es seitdem B-Aktien, die zuletzt etwas mehr als 166 Dollar kosteten und damit für alle Anleger zugänglich sind.

Zusammen kommen beide auf einen Börsenwert von rund 411 Milliarden. Buffett selbst hält nach Bloomberg-Angaben noch rund 38 Prozent der rund 769 000 A-Papiere. Buffetts Anteil war damit zum Freitagschlusskurs rund 74 Milliarden Dollar wert. Er zählt deshalb zu den reichsten Menschen der Welt./hbr/DP/zb