Zürich (awp) - Für die Aktien von Aryzta geht es am Dienstag kräftig nach oben. Der Backwarenhersteller macht mit seiner angekündigten Kapitalerhöhung vorwärts und hat dafür mit verschiedenen Banken eine Underwriting-Vereinbarung über 800 Millionen Euro unterzeichnet. Die Kreditgeber haben zudem einer Änderung der bestehenden Vereinbarungen zugestimmt. Es gab auch Änderungen im Verwaltungsrat.

Gegen 9.20 Uhr klettern die Titel um 5,3 Prozent auf Franken nach oben. Das Volumen liegt mit gut 41'000 Stücken aber noch weit unter dem durschnittlichen Tagesvolumen von 777'000 Aktien. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI steht derweil mit 0,4 Prozent moderat im Plus.

Die ZKB bewertet die Nachricht zurückhaltend. Aryzta kaufe sich mit den Massnahmen Zeit, falls die Kapitalerhöhung diesen Herbst noch scheitern würde, so Analyst Patrik Schwendimann. Entwarnung könne aber nicht gegeben werden, da die Banken unter gewissen Bedingungen wieder zurücktreten könnten. Nächster Meilenstein seien die Jahreszahlen, die am 1. Oktober veröffentlicht werden. Es müsse befürchtet werden, dass auch diese wieder schlecht ausfallen, was mit ein Grund dafür sein könnte, dass sich Aryzta bereits jetzt Zeit kaufe.

Für Baader Helvea reduziert diese Massnahme die Unsicherheit, die Kreditkonditionen schafften die nötige Flexibilität, um die Massnahmen zur Trendwende durchzusetzen. Allerdings sei die Lockerung der Covenants ein Indiz dafür, wie deutlich und langwierig die nötigen Transformationsschritte seien, so Analyst Andreas von Arx. Die Ernennung dreier unabhängiger Verwaltungsratsmitglieder beurteilt er wie auch sein Kollege von der ZKB positiv. Allerdings zeige dies auch, dass die Verbesserung der Corporate Governance weiterhin ein Punkt für Aryzta sei, schränkt er ein.

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