Zürich (awp) - Beim Backwarenkonzern Aryzta wächst der Widerstand der Aktionäre gegen die 800 Millionen Euro schwere Kapitalerhöhung. Nachdem der Grossaktionär Cobas am Montag alternative Szenarien zur Kapitalbeschaffung vorgeschlagen hatte, lehnt nun auch der einflussreiche Stimmrechtsberater ISS die geplante Erhöhung des Aktienkapitals ab.

In dem am Dienstag veröffentlichten Schreiben, empfiehlt ISS den Aktionären, gegen den entsprechenden Vorschlag der Verwaltungsrats an der Generalversammlung vom 1. November zu stimmen. Für ISS sei nicht ersichtlich, in welchem Ausmass Aryzta bei den Aktionären nach Alternativen zu der nun vorgeschlagenen Kapitalerhöhung gesucht habe. Das Unternehmen könne seinen Vorschlag auf der von Cobas einberufenen ausserordentlichen Generalsammlung erneut zur Abstimmung stellen.

Weiter stellt ISS fest, dass der Vorschlag von Cobas besser dazu geeignet scheine, die durch eine Kapitalerhöhung entstehende Verwässerung abzufedern. Allerdings könnte der Kapitalpuffer bei Umsetzung dieser Alternative knapp werden und er sei davon abhängig, wie viel Geld durch den Verkauf von nicht notwendigen Vermögenswerten tatsächlich eingenommen werden könne. Aus heutiger Sicht könnte ein Mittelweg der Vorschläge von Aryzta und Cobas eine praktikable Lösung sein, so die Einschätzung von ISS.

Cobas, die mit 14,5 Prozent an Aryzta beteiligt ist, hatte am Montag eine Kapitalerhöhung von lediglich 400 Millionen Euro vorgeschlagen und beantragte dafür eine ausserordentliche Generalversammlung. Darüber hinaus hat der Aktionär auch die Veräusserung von nicht zum Kerngeschäft zählenden Unternehmensteilen im Wert von rund 250 Millionen vorgeschlagen.

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